Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Eindeutig mein bestes Tertial!
Man bekommt in Bregenz ein sehr breites Spektrum an Erkrankungen zu sehen (Gastrointestinal, kardiologisch, hämato-onkologisch, pulmologisch, intensivmedizinisch). Die Stationen haben zwar Schwerpunkte, das Patientengut ist trotzdem sehr gemischt und vielfältig.
Generell ist eine Rotation auf jede Station und auch in die Notaufnahme möglich, was natürlich sehr lehrreich ist! Ich durfte hier meine eigenen Patienten betreuen, Untersuchungen für sie anfordern und sie dann dem zuständigen Oberarzt vorstellen sowie die Notfallaufnahme diktieren, wobei ich sehr viel gelernt habe. Es gibt auch viele Überschneidungen mit der Neurologie, da es in Bregenz keine eigene neurologische Abteilung gibt, und die Patienten oft von den Internisten initial betreut werden.
Auf der Station darf man auch sehr viel machen. Grober Ablauf:
- Venenzugänge legen (Blutabnahmen erledigt die Pflege)
- Durchsehen der Laborbefunde mit dem Stationsarzt
- Visite
- Danach ist es meist Aufgabe der KPJler, die bei der Visite besprochenen Untersuchungen anzufordern, Konsile auszuschreiben, Patienten aufzuklären, neue Patienten aufzunehmen und gemeinsam mit dem Stationsarzt andere Stationsaufgaben zu erledigen (Portpunktionen, Anhängen von Blutprodukten / Chemotherapeutika, Legen von DKs, …). Dabei übernimmt man recht viel Verantwortung, bekommt aber auch einen sehr guten Überblick über die Behandlungsabläufe und kann sich bei der Visite aktiv beteiligen.
- Schreiben von Entlassbriefen (das durfte ich eigentlich immer machen, der Stationsarzt hat diese dann korrigiert, dabei wurde mir oft einiges klar, was ich bislang übersehen hatte), Ausstellen von Rezepten und Entlassen der Patienten.
- Durchsehen der Befunde des Tages, freiwillig Teilnahme in der Funktionsdiagnostik (ÖGD, Kolo, Abdomen-Sono, Aszites-/Pleurapunktionen, Knochenmarksbiopsien, Endosono, ERCP, Echokardiographie, Ambulanzen z.B. Diabetesambulanz). Besonders bei den Ultraschalluntersuchungen durfte ich oft, wenn Zeit war, selbst das Sonographieren üben. Auch zu den Radiologen konnte man gern vorbeischauen und unter Anleitung z.B. Phlebosonographieren üben.
- Röntgenbesprechung am Nachmittag (ca. 20 min, meist ziemlich interessant, auch hier müssen oft die KPJler ihre eigenen Patienten vorstellen).
- Gespräche mit Angehörigen führen ebenfalls oft die PJler (diese Gespräche haben mir auch immer sehr geholfen, das Krankheitsbild des Patienten noch einmal strukturiert darzustellen und durchzudenken. Außerdem war es persönlich manchmal eine ziemliche Herausforderung…).
- Ev. Abschlussbesprechung mit dem Stationsarzt.
Insgesamt fand ich die Aufgaben sehr vielfältig und lehrreich, man übernimmt als KPJler oft die Funktion eines österreichischen Turnusarztes. Ich konnte aber immer fragen, wenn ich unsicher war, und habe das Team durchwegs als sehr freundlich und geduldig erlebt. Da es ein kleines Haus ist, ist die Atmosphäre sehr familiär und man kennt sehr bald jeden.
Mittagessen war auf den Stationen immer möglich. In der Notaufnahme gab es auch ab und zu hektische Tage, wo ich mir keine richtige Mittagspause genommen habe, insgesamt ist es aber auch hier meist problemlos möglich. Wenn man abends mal früher weg musste, war das auch nie ein Problem. Nachtdienste kann man auf Wunsch jederzeit mitmachen und bekommt den Folgetag frei.
Das Verhältnis zu den Schwestern fand ich auch sehr entspannt und kollegial.
Freizeitmäßig fand ich die Gegend im Sommer zum Schwimmen / Segeln / Radfahren / für Klettersteige oder Klettergärten super. Im Winter sicher auch gut zum Skifahren im Montafon oder am Arlberg. Als ich da war, waren wir PJler zu dritt. Entlohnt wird man mit ca. 600 Euro im Monat, es gibt auch kostenlose Wohnplätze im Personalwohnheim (am besten früh genug anfragen).
Ich kann Bregenz für das PJ-Tertial Innere nur wärmstens empfehlen!
Bewerbung
Bei mir ca. 3 Monate im Voraus. Ich glaube, es wäre auch noch kurzfristiger möglich gewesen.