Ich habe in meiner Zeit in Biel einfach viele unfassbar nette Menschen kennengelernt und hatte einen unvergesslichen Sommer. Da ist es schwer irgendetwas schlecht zu bewerten.
Es ist schon so, dass man viel im Krankenhaus ist, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich störe. Die Atmosphäre im OP war im Vgl zu meinem Blockpraktikum sehr entspannt und man durfte alles fragen. Außerdem hatte man das Gefühl, wirklich eine Funktion zu haben und nicht nur zusätzlicher Ballast zu sein, man durfte auch echt coole Sachen machen. Und ab und zu war man auch ein paar glorreiche Minuten erste Assistenz. Fachlich war es auch sehr interessant, da man einen Einblick in die verschiedensten Disziplinen erhält (Trauma, Viszeral-, Gefässchirurgie) und sich je nach Neigung in die OPs einteilen lassen kann. Auf Station habe ich auch viel gelernt und mit den Assistenten ar es dann auch nicht immer so bitterernst, sondern hat echt viel Spaß gemacht. Das ist natürlich etwas auf persönlciher Ebene und kann für jeden anders sein. Auf dem Notfall betreut man mehr oder weniger selber seine Patienten und spricht die mit dem Oberarzt rück. Man sieht viel und macht viel, vor allem die Wundversorgung.
Ein Seminar eigens für PJler gab es nicht, aber man war immer herzlich zu den Fortbildungen für Assistenten eingeladen und, wenn man sich eijn bisschen gut vernetzt hat, was bei einem Krankenhaus dieser Größe ncht so schwer war, durfte man auch in ACLS/EKG/... Fortbildungen der anderen Fachbereiche.
Der Pikett Dienst wird unter der Unterassistenten aufgeteilt, wir waren immer so vier/5 UAs, sodass das vom Stresslevel her ging. Ein bisschen schade ist, dass der Dienst nicht extra vergütet wird, denn man muss schon in Biel bleiben, wenn man Pikettwochenende hat. Ansonsten bekommt man pro Monat 2 tage Urlaub, was wirklich gut war, denn man ist ja im Herzejn der Schweiz und es gibt sooooo viel zu sehen und zu tun, und man ist auch schnell mal in Frankreich. Und die Alpen sind einfach der Wahnsinn. Die sieht man bei klarem Wetter übrigens aus fast jedem Patientenzimmer und auch von der wunderschönen Dachterrasse des Personalwohnheims, wo wir viele schöne Abende und Nächte verbracht haben. Das Wohnheim ist eher steril und dauernd wird Geschirr (das man sich selbst mitbr muss) oder Essen gemopst, aber wir haben uns das da durchaus gemütlich gemacht und dann doch sehr Zuhause gefühlt. Der angrenzende Wald bietet ein paar schöne u vor allem anstrengende Jogginstrecken, es gibt einen Trimm-dich-Pfad, eine Wand zum Klettern in Laufweite, einen Tierpark mit heimischen Tieren und viele schöne Wanderecken.
Gut ist es, enn man schon ein wenig Frz spricht, da einige Patienten natürlich aus der Frz sprachigen Schweiz kommen. Es ist aber auch kein Problem, wenn man es nicht tut. Dann hat man eben eine steile Lernkurve. Ich habe auch erst in Biel angefangen die Sprache zu lernen, das war nie ein Problem und das Spital bezahlt einem sogar die Teilnahme an einem Sprachkurs.
Ich hatte wirklich eine schöne Zeit.