Gleich vorab: Kein Tertial ist mit dem anderen hier Vergleichbar. Alle 6 Monate rotieren die Assistenten und daher wird man immer andere Betreuer/Ärzte haben. Einzig die Oberärzte, die man 2x pro Woche sieht bleiben über einen längeren Zeitraum.
Ich fand die Atmosphäre auf Station super. Mein Betreuer unter den 4 Stationsärzten hat sich richtig bemüht mir etwas beizubringen, ich wurde viel gefragt, durfte eigene Patienten von Aufnahme bis Entlassung komplett selber betreuen und visitieren und hab einen guten Einblick in die Funktionsabteilungen und die Notaufnahme bekommen. Ein rießen Vorteil: alle Assistenten waren relativ weit bei mir auf Station: 7. Jahr / 6. Jahr / 4. Jahr / 4. Jahr
Da man viel von den anderen Stationen mitbekommt kann ich auch gleich sagen: junge Assistenten vertrauen den PJlern tendenziell nicht so viel an, weil sie sich selber oft noch unsicher sind und je nach Typ sind sie auch schnell überlastet, was dann auf Kosten der Lehre und des Teachings geht.
Positiv:
- eigene Patienten selbständig visitieren und betreuen
- Anleitung zu kleineren Punktionen: durfte in der 1. Woche bereits mehrere Aszites-Punktionen machen
- Portnadeln anstechen
- Ultraschall Teaching / selbstständiges Üben an Patienten wenn man Zeit hat
- von allen medizinischen Kliniken an der Uni-Klinik ist die Med1 mit Abstand die am breitesten aufgestellte.
- Rotation in die Funktionsabteilungen möglich
- Die Ärzte haben selbstständig Blut abgenommen und Nadeln gelegt wenn es zu viel war! Echt Top!
- lange Mittagspause :)
Negativ:
- jeden Tag ~10-25 Blutentnahmen (gerade Montags stehen oft knapp 30 Becher da)
- man wird oft angerufen zum Nadeln legen
Man hat hier ganz viele schwerkranke Patienten mit schlechter Prognose und es funktioniert viel auf Eigenmotivation. Die Ärzte sind PJler gewohnt und wenn man kein Interesse zeigt darf man Blutabnehmen und Nadeln legen und sich den restlichen Tag langweilen oder in seinem PJ-Zimmer rumdrücken.
Wer was lernen will kann das aber definitiv hier machen.
Die "Schlaue Stunde" Montags (Fortbildung von der Med1 für alle Ärzte) und der PJ-Unterricht am Dienstag sind ganz nette Ergänzungen zum Alltag. Die Rotationswochen in Endoskopie, Ultraschall und Notaufnahme im Wechsel mit Stationsarbeit sind auch super.