PJ-Tertial Visceralchirurgie in Hopital Civil (8/2007 bis 10/2007)
Station(en)
5. Stock
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich kam mit dem Wunsch nach Frankreich, im OP nicht nur der Depp zum Haken halten zu sein und mein Französisch aufzupeppen.
Hatte zuvor im Internet gelesen, daß das in Frankreich gut zu machen sei, da man als Student vielfältige Aufgaben übernehmen könne, zB. Aufnahme der Patienten und deren Betreuung - Blutentnahmen machen hier die Schwestern und im OP muß man auch nicht häufig anwesend sein.
Schon vor meiner Reise nach Strasbourg fand ich dann allerdings die ersten negativen Berichte über Strasbourg im Netz - da hatte ich mich allerdings schon beworben und dachte mir "Naja, da hatte vielleicht jemand einen schlechten Tag als er den Bericht geschrieben hat"...
Mein Motto war: Wenn ich in Frankreich schon genauso wenig lerne wie in D, dann kann ich wenigstens mein Französisch verbessern.
Naja, es wurde grausam!!
Ich habe in diesen 8 Wochen auf der "Chirurgie générale" (VORSICHT: dort kommt man hin, wenn man sich für "Chirurgie" bewirbt und keine genaueren Angaben macht) genau einen Patienten untersucht und einmal im OP zwei kleine Häkchen gehalten!!!!
Man kam morgens um 8.00 Uhr zur Frühbesprechung und danach mußte man Laborbefunde und Röntgen-Bilder alphabetisch sortieren. Danach wurde man nur noch auf Station geduldet - lieber sollte man allerdings heimgehen!!
Wir waren teilweise 10 deutsche (!) PJ´ler auf dieser Station (vom Dekanat so zugeteilt, da wir uns alle für "Chirurgie" beworben hatten) - die Franzosen kamen schon gar nicht mehr regelmäßig. Wir standen uns gegenseitig im Weg rum, wurden wie Aliens angeschaut, wenn wir es wagten im OP aufzutauchen und Visiten wurden abgebrochen, weil wir die Dreistigkeit besaßen, dort mitgehen zu wollen.
HORROR pur!!! Ausbildung fand nicht statt.
Man konnte zwar an "Kursen" im IRCAD teilnehmen - dort konnten zahlende Gäste aus aller Welt an lebenden Schweinen laparoskopieren üben. Die bezahlen dafür aber auch knapp 2000 Euro und deswegen steht man als Student nur daneben und schaut zu - so wie im normalen OP!
Natürlich ist Strasbourg eine sehr schöne Stadt und im Sommer läßt es sich gut aushalten, jeden Tag um spätestens 10 Uhr (MORGENS!!!!!!) aus der Klinik zu kommen, aber DAS war es mir nicht wert!
Nach 3 Wochen wollte ich nichts anderes als endlich wieder da weg - dummerweise hatte ich mein Zimmer, welches sooooo schwer zu finden war, für 4 Monate gemietet.
Es blieb mir nichts anderes übrig als Mme Jund im Dekanat von einem Abteilungswechsel zu überzeugen - was mehr als schwierig war. Letztlich hat es noch geklappt und ich konnte meine 2. Tertial-Hälfte in der Unfallchirurgie am Hôpital Hautepierre machen - das war schon etwas besser... die Betonung liegt auf etwas.....
FAZIT: Die Chirurgie générale ist was für Leute, die überhaupt kein Interesse an Chirurgie haben und sich ein laues Tertial mit viiiiiiel Freizeit machen wollen. Aber definitv nix für mich...
Bewerbung
ca. ein halbes Jahr vorher bei Mme Jund im Dekanat.
VOSICHT bissig!
Und wenn, dann angeben in welche Abteilung man will...