Sehr gutes Arbeitsklima, sowohl im Kontakt zu den netten Schwestern als auch zu den Ärzten. Oberärzte und Chefarzt sind leicht zugänglich und nehmen einen gerne mal mit (OP, Konsile usw.), bzw. nehmen sich Zeit, etwas zu erklären. Auf Station ist fast immer ein Facharzt, der supervidiert. Man wird als Teil des Teams angesehen und gleichberechtigt behandelt.
Neben Routineaufgaben wie Blut entnehmen und Felxülen legen (was z.T. auch von den Schwestern erledigt wird) kann man auch immer bei anderen Maßnahmen auf Station (Verbandswechsel, ZVKs, Inzisionen, Punktionen, Sono) dabei sein und ggf. auch selbst Hand anlegen. Patientenaufnahmen gehören auch zur Routine und man kann recht eigenverantwortlich arbeiten. Am Ende meines Tertiales konnte ich einige Briefe diktieren, man wird aber keineswegs dazu "verdonnert".
Teilweise wird man routinemäßig im OP eingesetzt um Assistenz zu übernehmen, jedoch in einem Maße, dass es immer Spaß macht. Dabei ist man nicht nur passiver Hakenhalter sondern wird gefragt und darf Fragen stellen, sowie sich zuweilen manuell probieren.
Hängt man sich an den diensthabenden Arzt, kann man ihn in der Notaufnahme unterstützen.
Neben Allgemein- und Viszeralchirurgischen Eingriffen werden auch gefäßchirurgische und proktologische Operationen durchgeführt, jeweils nahezu im gesamten Spektrum.
Sicher bestünde auch die Möglichkeit, einen Teil des Tertiales in der unfallchirurgischen oder plastischen Chirurgie zu absolvieren, wenn man das zuvor klärt.
Die Weiterbildungen fanden weitestgehend zuverlässig statt und bedürfen der individuellen Absprache mit dem Verantwortlichen - sie waren eigentlich immer gut!
Das PJ ist recht hoch vergütet (597€), man hat die Möglichkeit im Studentenwohnheim für 300€ (incl. Wasser/Strom/Internet) untergebracht zu werden, was ich sehr empfehlen kann. Der Vogtshof ist ein rd. 800 Jahre altes Gebäude inmitten der Altstadt mit hoher Wohnqualität und dicken Wänden. Ein Studentenclub im Erdgeschoss lädt ein. 20 Fuß-/10 Fahrradminuten zum Klinikum.
Das Krankenhaus besitzt eine Kantine, die ich nur einmal besucht habe; teuer und kleine Portionen, Das Bistro bietet u.a. belegte Brötchen an.
Neben der Tatsache, dass Görlitz eine lebenswerte Stadt ist (eher klein, sehr hübsch, Grenzstadt, kulturell interessant), haben vor allem das gute Arbeitsklima, die Integration ins Team sowie ein hoher Lerneffekt durch das breite Patienten- und Therapiespektrum (größtes Klinikum zwischen Dresden und Breslau) dazu beigetragen, mir mein PJ-Ende zu versüßen.
Bewerbung
Über die Uni. PJler werden gern gesehen und die Zahl an Bewerbungen übersteigt die Zahl der freien Plätze eher nicht.