Die chirurgische Abteilung des Fernandez ist recht klein. Operiert wird nur montags, mittwochs und freitags. Dienstag und Donnerstag finden die chirurgischen Sprechstunden statt, wie zum Beispiel die Herniensprechstunde, die Gallengangssprechstunde und die Proktologiesprechstunde. Ansonsten gibt es in der Notaufnahme einen chirurgischen Behandlungsraum der immer besetzt ist.
Als Student gibt es leider nicht viel zu tun, im OP darf man nur zuschauen. Die Blutabnahmen macht in Argentinien die Pflege und auch sonst wird man wenig eingebunden. Die häufigste Aufgabe ist Patienten zu Untersuchungen zu begleiten.
Die Stimmung in der Chirurgie ist leider ziemlich schlecht, es ist sehr hierarchisch und es wird viel gemotzt und wenig erklärt. Die Assistenten im ersten Jahr sind allerdings sehr nett zu den Studenten und nehmen sich teilweise auch die Zeit Dinge zu erklären.
Wenn man die Pj Rotation über die UBA (Universidad de Buenos Aires) organisiert hat, muss man morgens zwischen sieben und acht und mittags ab eins unterschreiben, dass man gekommen und gegangen ist, daher ist es leider nicht möglich eine komplettes Urlaubstertial zu machen, allerdings gibt es nur eine 80%ige Anwesenheitspflicht mit einem freien Tag pro Woche und man kann die freien Tage auch sammeln und so "Urlaub nehmen".
Mir persönlich hat die Proktologiesprechstunde am besten gefallen, weil da die Ärzte sehr nett waren. Ansonsten würde ich sagen habe ich vor allem mal die argentinischen Standarts in öffentlichen Krankenhäusern kennen gelernt und zum Beispiel auch den einen oder anderen Fall von Chagas mitbekommen, was man in Deutschland nicht sehen würde. Schön ist auch, dass man den Nachmittag frei hat. Trotzdem würde ich besonders die Chirurgie in diesem Krankenhaus nicht unbedingt weiter empfehlen, einfach weil man doch viel rumsteht.
Bewerbung
Bewerbung an die Universität von Buenos Aires http://www.fmed.uba.ar/secinternacionales/extranjeros.html bis drei Monate vor Beginn des Tertials.
Ich hatte erstmal eine Email geschickt, was für die Bewerbung alles notwendig ist, und die Leute von der Auslandsabteilung des Dekanats sind nett und antworten schnell.
Von der UBA wird man dann in ein Krankenhaus zugeteilt, man kann Präferenzen angeben.