PJ-Tertial Neurochirurgie in Asklepios Klinik Altona (10/2016 bis 12/2016)

Station(en)
13B
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Ein sehr lehrreiches Modul an der Neurochirurgie am AK Altona.

Der Arbeitstag beginnt um 7:15 Uhr mit Stationsarbeit (Blutabnahme, Braunülen), um 7:30 Uhr Frühbesprechung der ganzen Abteilung, anschließend Visite auf Intensivstation (nicht sehr ergiebig, es ist meist nur ein reines "Patienten betrachten"). Danach geht es entweder in den OP (assistieren oder zusehen, was bei den ganzen mikrochirurgischen Eingriffen leicht geht) oder wieder auf die Station zur Visite. Anschließend nimmt man Patienten auf, die meist zu geplanten OPs kommen. Dabei hat man Gelegenheit, seine neurologischen Untersuchungs-Skills zu perfektionieren.

Die Patienten sind PJlern gegenüber sehr aufgeschlossen, kein einziges Mal hörte ich Dinge wie "Ich will aber, dass das ein richtiger Arzt macht!". Die Abteilung hat ihren Schwerpunkt u. a. auf (Normaldruck)hydrozephalus-Patienten gelegt, so kann man auch die Durchführung von Tests wie z. B. MMSE üben. Natürlich sieht man auch viele Bandscheiben- und Spinalkanalstenose-Betroffene, aber sie überwiegen nicht. Im Haus wird auch viel Tumorchirurgie gemacht und ich hatte öfters Gelegenheit, bei Kopf-OPs mit am Tisch zu sein. Stereotaktische Eingriffe werden am AK Altona nicht durchgeführt, was ich persönlich schade finde, aber dafür muss man ja schon fast an eine Uniklinik gehen.

Je nachdem, mit wem und was man operiert, bekommt man richtig viel gezeigt und erklärt. Super Sache! Nur das Assistieren fiel mir persönlich nicht so leicht, da fast alles mit Mikroskop gemacht wird. Aber man kommt in Übung und niemand erwartet von einem, dass man Erfahrung mitbringt, sondern Lernbereitschaft.

Mittagessen kann man, falls man nicht im OP steht, täglich gratis. Das Essen ist - für Krankenhausessen - überraschend lecker.
Kleidung gibt es auch gestellt, Kasak, Hose und Kittel können unproblematisch ausgeliehen werden.

Am Nachmittag werden die NDH-Patienten lumbalpunktiert. Studenten dürfen diese Punktionen selber durchführen, unter Aufsicht eines Assistenz- oder Facharztes, was mich wirklich gefreut hat. Dadurch, dass immer einige NDH-Patienten auf Station sind, hat man Gelegenheit, im lumbalpunktieren routiniert zu werden.

Arztbriefe schreiben gehört natürlich auch dazu, die Kollegen sind dabei hilfsbereit und lesen die Briefe gerne Korrektur. Was ich sehr schön fand: Jeder Student bekommt auch einen eigenen Zugang zum Klinik-PC-System (hatte schon viele Häuser vorher erlebt, bei denen man sich dann immer an jemanden "ranhängen" musste, was die Produktivität natürlich mindert).
Auch Drainagen ziehen hab ich hier gelernt.

Tagsüber gibt es auch die Möglichkeit (wenn es die Situation auf Station zulässt), in die Sprechstunde bzw. Notaufnahme zu gehen und Patienten dort aufzunehmen. Im Dienst gibts da ja immer alle möglichen Notfälle, am Tag sind das eigentlich "nur" Bandscheiben. In der Sprechstunde macht man (prä)stationäre Aufnahmen, also auch wieder Neurostatus-Übung ;)

Gegen 15:30 Uhr kann man gehen, wenn man seine Aufgaben erledigt hat. An Tagen, an denen viel zu tun war, bin ich auch mal länger geblieben. Die Zeit vergeht aber - wie auf allen chir. Abteilungen - wie im Flug.

Ein Highlight gab es für mich noch in meiner letzten Woche: Der Chefarzt Prof. Kehler führt Jannetta-OPs (mikrovaskuläre Dekompression des Trigeminus) durch und freut sich immer, wenn Studenten dabei zusehen wollen.

Alles in Allem habe ich hier viel gelernt, die Stimmung auf Station ist sehr gut, die Lehre ebenfalls. Fragen werden gerne beantwortet und man freut sich über engagierte und enthusiastische Studenten. Wer chillen will, ist hier allerdings falsch.
Fast alle Ärzte, die auf der NC jetzt arbeiten, waren mal PJler auf derselben Station, was, wie ich finde, viel über die Qualität der Ausbildung und des Teamgeistes aussagt.

Fazit: Ich kommen gerne wieder und empfehle allen, die Interesse an NC oder Neuro haben, hier PJ zu machen.
Bewerbung
Am besten frühzeitig bewerben. Wir PJler waren in meinem Zeitraum zu zweit auf der Station, aber es gibt anscheinend keinen "Aufnahmestopp" und so kam es schon vor, dass sich bis zu 7 PJler/Famulanten hier gegenseitig auf die Füße stiegen, was den Lerneffekt natürlich stark mindert.

Bewerbung via E-Mail an Frau Ahmadi im Studentensekretariat. Sie ist sehr hilfsbereit am 1. Tag, man bekommt jede Menge Info- und Laufzettel und kann bei Unklarheiten jederzeit zu ihr kommen.

Es gibt kein Wohnheim, aber direkt am Klinikum ist eine Bushaltestelle, vom Bahnhof Altona kommt man mit dem Bus in ca. 10 Min. dorthin.
Gehalt gibt's - wie in fast allen deutschen Häusern - leider auch nicht. Wäre auch zu schön ;)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1