PJ-Tertial Innere in Spital Flawil (9/2016 bis 12/2016)
Station(en)
Allgemeine Innere und Notfall
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Für die, denen der Text zu lang ist: Klare Empfehlung für Innere in Flawil!
Flawil ist ein kleines Spital mit ca. 100 Betten auf drei Stationen. Eine Station ist Chirurgie, eine allgemeine Innere und eine geteilt in Palliativ/Schmerz und allgemeine Innere. Zusätzlich gibt es einen Notfall mit drei Behandlungsplätzen und eine Überwachung mit vier Plätzen.
Man wechselt alle drei Wochen zwischen den Bereichen. Es gibt zwar einen Dienstplan, aber es ist keine Problem auch mal eine Woche länger in einem Bereich zu machen. Man muss sich natürlich mit den anderen Unterassistenten absprechen. Wichtig ist nur, dass der Notfall in der Woche immer mit einem UA besetzt ist. Wochenenden und Feiertage sind grundsätzlich frei. Man darf aber arbeiten um zusätzliche Freitage zu bekommen.
Es gibt grob gesagt zwei Diensttage, einen für die Stationen und einen für den Notfall. Man ist immer einem Bereich zugeteilt und damit auch einem Assistenten. Auf Station beginnt der Dienst in der Regel 0800 mit der Frühbesprechung. Drei mal die Woche werden da auch gleich die Röntgenbilder mit durchgesehen, was für einen UA heißt, dass er früher da sein muss um den Rechner usw. zu starten. Danach ist je nach dem wie voll die Station ist entweder eine kurze Kaffeepause oder es geht gleich an die Kurven. 0930 bis 1200 ist dann Visite. Danach werden die Patienten nochmal mit einem Kaderarzt durchgesprochen und dann ist Mittagspause. Darauf folgt dann die weitere Ausarbeitung der Visite, Untersuchungen (Schellong, MMST...) Verläufe und Briefe schreiben. Wenn man damit fertig ist darf man in der Regel Heim gehen. Sonst ist der Dienstschluss 1800.
Auf dem Notfall beginnt der Dienst erst 1000. Man meldet sich gleich bei seinem Assistenten und dann hängt der Dienst vom Patienten aufkommen ab. Dienstende ist hier dann 2000.
Reine Studentenfortbildungen gibt es nicht. Aber dafür jede Woche einen Journalclub, eine Assitentenfortbildung, eine zentrale Fortbildung von St.Gallen und zwei mal die Woche Röntgenbesprechung. Für die Stations-UA sind diese Pflicht, der Notfall-UA ist bei sehr hohem Patientenaufkommen befreit. Im Vergleich zu meiner Uni, an der es eine Studentenfortbildung pro Woche gab, fand ich das extrem gut.
Das Personal, also Pflege, Kaderärzte, technisches- und Hauswirtschaftliches Personal und Assistenten ist immer freundlich, die Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen hat immer sehr gut geklappt. Es war wirklich ein gutes Arbeitsklima.
Freizeitmäßig ist Flawil sicher zweigeteilt. Feier kann man hier nicht. Aber St.Gallen ist mit dem Auto in 20 min zu erreichen. Die Bahn ist schneller, aber hin und zurück mit 20 Fr nicht gerade günstig. Man kann hier in der Gegend wunderbar wandern. Auch die Städte in der Umgebung lohnen sich. Ich war z.B. in Konstanz, St.Gallen, Appenzell, Bregenz (was sich nicht gelohnt hat) und Ludwigshafen. Im Sommer lohnt sich sicher auch der Bodensee. Im Appenzell kann man auch ein bisschen "Bergsteigen". Zum Skifahren muss man dann allerdings schon etwas weiter fahren.
Man bekommt auf Wunsch ein Zimmer in einer der beiden Personalwohnungen. Ist dort keins frei, bekommt man eins in St.Gallen. Dafür werden einem 350 Fr vom Gehalt abgezogen. Wenn man täglich selbst kocht spart man nochmal ganz schön. Das Mittag ist zwar für schweizer Verhältnisse okay, aber mit umgerechnet 6,50 € immer noch nicht günstig. Das Geld reicht aber gut aus.
Alles in allem ein sehr gutes Tertial in dem ich viel gelernt habe.
Bewerbung
Ich habe den PJ-Platz sehr kurzfristig bekommen. Wie bei allen Plätzen ist ein guter Zeitraum sicher 1,5 Jahre vorher, aber es lohnt sich auch kurz vorher anzufragen, da immer jemand abspringt.
Bewerbung geht über das Kantonsspital St.Gallen. Das weitere Prozedere bekommt man dann via Mail mitgeteilt.