PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Passau (9/2016 bis 12/2016)
Station(en)
11, 43
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Das PJ in Passau ist recht exemplarisch für ein deutsches PJ. Nachdem man um 8:00 auf Station eingetroffen ist, beginnt man erstmal mit Blutabnehmen und Nadellegen für 36 Betten. Um 8:45 startet die Visite, hat man die Blutabnahmen noch nicht fertig, gibt es immer mal wieder Stress mit den Schwestern; die Ärzte sehen das nicht so eng und mit etwas Widerstandskraft kann man ganz gut damit leben. Nach der Visite ist Röntgendemo und EEG-Besprechung, danach Mittagessen. Am Nachmittag macht man dann die restlichen Blutabnahmen, kann aber auch je nach dem was los ist einen neuen Patienten aufnehmen, eine Lumbalpunktion machen oder einen Entlassbrief schreiben.
Auf Normalstation ist das gesamte Spektrum der Neurologie vorhanden, am meisten Pat. nach Schlaganfall, aber auch die ein oder andere Rarität, sodass man mit etwas Interesse eigentlich einen schönen Einblick in das Fach bekommt. Am Ende war ich noch auf der Stroke-Unit bzw. Aufnahmestation, wo man etwas mehr machen kann.
Vorteilhaft ist, dass man in einem netten Team arbeitet und die Klinik ein gutes Niveau hat. Auch die Aufwandsentschädigung und die kostenfreie Unterkunft sind sicher positiv zu beurteilen. Super ist die Möglichkeit, beim Notarzt mitzufahren. Schade ist jedoch, dass es wenig Möglichkeiten zum eigenständigen Arbeiten gibt. Natürlich darf man Lumbalpunktionen machen und Pat. aufnehmen, mit etwas Initiative kann auch die Carotissonographie durchgeführt werden, aber insgesamt ist man doch eher in der Rolle des passiven Zuschauers. Richtig eigenverantwortliches Arbeiten unter Aufsicht (z.B. auch mit eigenem EDV-Zugang) oder ein aktives Teaching durch einen Mentor fehlen leider, Feedback erhält man kaum. Nervig sind auch die Streitereien mit der Pflege bzgl. Blutabnahmen und Schellong-Tests, hier wird man klar als Hilfskraft gesehen. (Zulässige) Fehltage stoßen nicht auf große Begeisterung.
Bewerbung
In meinem Fall bewarb ich mich über die PJ-Mobilität bei der Universität Regensburg um einen Platz an deren Lehrkrankenhaus in Passau. Dies lief unkompliziert ab, auch der Erhalt des Unisiegels auf der PJ-Bescheinigung am Ende war kein Problem.