PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Tuebingen (5/2016 bis 7/2016)

Station(en)
48
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Arbeitstagesablauf auf Station:
Morgens um 7.15 Frühbesprechung, anschließend erstmal Blutabnahmen. Davon gibt es sehr viele, allerdings auch absolute PJler-Schwemme, wir waren zeitweise 4-5 PJler auf einer Station, sodass vlt noch 3 Abnahmen pro Nase bleiben. Danach gibt es eine kurze chirurgische Visite, bei der man nichts gefragt wird. Dann warten auf die PJler nur noch die Verbandswechsel und Drainagen, die gezogen werden müssen. Wenn es durch ungünstige Umstände dazu kam, dass man alleine auf Station war, war man mit den Blutabnahmen und Verbandswechseln zwar gut beschäftigt, kam aber trotzdem immer pünktlich zum Mittagessen. Bei unserer üblichen Fülle von Studenten, konnten wir gemütlich auf Station frühstücken und saßen um 11.30 wieder pünktlich beim Mittagessen. Insgesamt ist es ein sehr entspanntes Arbeiten, weil es einfach zu viele Studenten sind und man auch sehr untergeht. Dementsprechend fällt es nicht auf, wenn man auch mal einen Tag später kommt, zu Hause bleibt, 2 Stunden Mittagspause macht, in der Bibliothek sitzt oder sich abspricht, dass immer jemand früher geht.

OP:
Pro Station gibt es einen Funker, es passiert aber auch häufig, dass man für OPs der anderen Stationen angepiept wird. Insgesamt war ich nur etwa einmal pro Woche im OP - wer sich bemüht, könnte sicher auch öfter dort hin kommen. Die Stimmung im OP war meistens wirklich gut, natürlich vom Operateur abhängig. Ebenso die Funktion, die von Haken halten ohne Sicht auf den Situs und am Ende zutackern bis hin zur Kameraführung in der Laparoskopie und Nähen reichen kann. Ich vermute, dass wer sich hier richtig engagiert und auch freiwillig mal länger bleiben möchte, bei Eingriffen auch einfach nur zugucken möchte usw. hier schon etwas mehr erleben kann und auf Dauer auch mehr machen darf - dafür ist aber sicher viel Eigeninitiative gefragt.

Rotationen:
In insgesamt 2 Monaten Allgemeinchirurgie war ich fast die ganze Zeit auf derselben Station, das war relativ eintönig. Allerdings ist auch eine Woche Notaufnahme/Poliklinik vorgesehen, was tatsächlich sehr cool ist, weil man dort auch selbstständig Patienten aufnimmt, untersucht und je nach Besetzung sogar teilweise mehr oder weniger selbstständig Labore und Untersuchungen anmeldet und die Patienten mit dem Aufnahme-Oberarzt bespricht. Eine Woche Endoskopie ist ebenfalls vorgesehen, da interessierte sich allerdings niemand für die Anwesenheit von PJlern.

Stimmung:
Die Assistenten haben natürlich kaum Zeit und es sind einfach zu viele Studenten, sodass man meistens untergeht und wenig aktiv eingebunden wird. Wenn man selbst Fragen stellt, sind aber alle auch bereit, etwas zu erklären. Ausnahmen bestätigen die Regel, sodass es auch einige Assistenten gab, die mich wirklich gut eingebunden, ausgefragt haben usw. Die Pflegekräfte waren alles in allem nett und die Stimmung im Team gut.

PJ-Unterricht:
Einmal die Woche findet (NACH der regulären Arbeitszeit von 17.15-18.15) ein Studentenseminar statt. Leider sind die Seminare auch häufig ausgefallen bzw die Dozenten nicht erschienen. Insgesamt waren die Ärzte, die das Seminar gemacht haben aber meistens sehr motiviert und haben die Themen anschaulich behandelt - Frontalunterricht mit Powerpointfolie und Fallbeispielen war der Standard, einmal fand aber auch ein Nahtkurs statt.

FAZIT: Genau das richtige für jemanden, der entspannt das Pflichttertial verbringen will, ungern in den OP möchte und nebenbei vielleicht noch Doktorarbeit schreibt...

Tipp: Wir hatten eine schwangere Studentin auf Station! Da man tatsächlich fast nie in den OP muss und sich auch andere infektiöse Tätigkeiten unter vielen Studenten aufteilen kann, hat das einwandfrei funktioniert.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.73