Generell gibt sich das Klinikum bzw. die Gesundheit Nord Mühe PJ-ler anzuwerben. Die Vergütung ist hoch und es werden auch Räumlichkeiten wie ein PJ-Zimmer gestellt. Es gibt größtenteils gute PJ-Fortbildungen, sowie die Möglichkeit an den Assistentenfortbildungen teilzunehmen. Generell tritt man hier bei den Leuten offene Türen ein, wenn man engagiert ist. In jedem Tertial wird eine PJ-Woche abgehalten, in der man alle Häuser in Bremen kennenlernt und verschiedene Workshops absolvieren kann, was sehr gut ist. Wer Innere Medizin mag und gerne viel Untersucht und Sonographieren möchte, der ist hier richtig. Allenfalls die Kardiologie ist hier dürftig besetzt mit grade einmal einem Oberarzt, was aber an der Dominanz vom Links der Weser im Klinikgefüge liegt. Wer also Kardiologie machen will sollte also eher ins LDW (dringend empfohlen macht euch vorher über die Stimmung im LDW schlau). Kompensatorisch bietet der Oberarzt jedoch sehr gute EKG Kurse an, welche einem eine Routine im EKG Befunden beibringen. Ich kann dieses Klinikum eigentlich uneingeschränkt empfehlen.
Kommen wir aber noch zu den Nachteilen, die das KBM bereit hält. Man muss leider sagen, dass das Klinikum alt ist und dass merkt man an einigen Ecken. Man hat zwar einen "Neubau" gebaut, dieser hat aber eine ähnlich glorreiche Baugeschichte wie die Elbphilharmonie auf dem Buckel. Kurz gesagt der wird wohl erst 2019 bezogen, also 10 Jahre nach dem ursprünglichen Termin. Grade die Inneren Stationen bis auf die Hämatoonkologie und Intensivstation sind in einem sehr alten Gebäude. Es gibt hier zahlreiche Schließanlagen, für die man sich mit jedem Stationswechsel erneut Schlüssel holen muss. Die Ärzte rennen hier noch mit Piepern rum und müssen am Festnetz immer zurückrufen, lediglich die OAs haben Mobiltelefone (und die Intensiv). Es wird an jeder Ecke renoviert. Der Zentral-OP ist dafür wieder sehr modern, spielt aber fürs Innere Tertial keine Rolle. DIe ZNA scheint auch modern ausgerüstet zu sein, ich habe leider meine Rotation dahin verpennt. Auf der Inneren Intensiv gibt es noh eine Überraschung, da hier zur Hälfte auch Neurochirurgische Patienten liege, z.B. mit Z.n. Trepanation. Das ist zwar überraschend, aber kann wenn man neurochirurgisch interessiert ist auch durchaus spannend sein.