Das Ärzteteam ist sehr klein (6-8 Ärzte), weshalb man als PJler in der kleinen Runde schnell bekannt ist. Allmorgendlich 7 Uhr gibt eine eher ausführliche Patientenbesprechung in dieser Runde. Man wird darauf hingewiesen, dort seine fachlichen Fragen loszuwerden. Allerdings war es mir eher unangenehm, den Drang in den OP mit meinen Fragen aufzuhalten. Um Acht Uhr ist Schnitt. Alle paar Tage wurde ich mit in den OP genommen und durfte (vor allem) bei Bandscheiben/-Spinalkanalstenosen-OPs helfen (Wasser auf den Fräser spritzen und nicht am Mikroskop wackeln). Zu einigen spannenden OPs am offenen Hirn wurde ich auch gerufen und durfte teilweise auch helfen. Das Klima im OP ist abhängig vom Operateur (mal so, mal so) und von den OP-Schwestern (meist nicht so gut). An (leider zu) wenigen Tagen durfte ich mit in die Patientenaufnahme, die sicherlich das spannendste war, da man hier am meisten lernt. die aufnehmenden Ärztinnen zeigen einem mal mehr mal weniger. Wer sich gut mit ihnen versteht, bekommt viele Informationen - dies ist allerdings nicht allen vergönnt. Die meiste Zeit verbrachte ich allerdings auf Normalstation. Hier hatte ich wenig bis nichts zu tun und oft leider eher das Gefühl, ein Stein im Getriebe zu sein. Man durfte Patienten "nachuntersuchen" und Reha-Anträge ausfüllen und wurde pünktlich nach hause gelassen. Auf Station hielt sich mein Lernerfolg sehr in Grenzen.
Unterricht gibt es in den planmäßigen 10 Wochen leider nur ca. 2x beim netten, engagierten, leitendem OA.
Ingesamt hätte ich mir gewünscht, mehr Lehre, Verantwortung und Aufmerksamkeit zu erhalten. Vielleicht fiel es mir auch schwer, mich zu integrieren, aber ich hatte oft das Gefühl mehr zu stören als erwünscht zu sein. Wen das Fach interessiert, der wird allerdings sicher mehr Erfolg haben. Die Grundvoraussetzungen dafür sind jedenfalls in Ordnung.
