Von meinen drei Tertialen hat mir mein erstes Tertial in der Chirurgie am Krankenhaus Agatharied mit Abstand am besten gefallen. Die Klinik, das Team und die Arbeitsbedingungen als PJler verdienen Bestnoten. Während meiner Zeit dort, waren wir zwar verhältnismäßig viele PJler. Aber man ist sehr gut in den Arbeitsalltag integriert und hat eigene Verantwortungsbereiche (natürlich Blut abnehmen und Nadel legen, aber auch chirurgische Wundversorgung stationär und in der Notaufnahme, aktive Mitarbeit im OP, Anamnese und Untersuchung der Patienten). Die Ärzte und Pfleger sind motiviert den Studenten etwas beizubringen, man ist bei OPs und Besprechungen immer willkommen. Abhängig vom eigenen Engagement darf man auch umso mehr mitwirken.
Seminare fanden, bedingt durch nicht immer abschätzbare OP-Dauern, sehr unregelmäßig statt. Aber mal ehrlich: Chirurgie lernt man nicht in einem Seminarraum, sondern am Patienten. Samstagsdienste sind gewünscht, in die man sich bei einer gewissen Anzahl an PJlern aber gut reinteilen kann. Ich persönlich kann diese und Dienste unter der Woche nur empfehlen, da dann 1:1 Teaching am besten möglich ist und man daher noch mehr selbst machen darf. Zudem gibt es am Folgetag bzw. bei Samstagsdiensten an einem Tag der Wahl frei.
Je nach Kapazität ist es möglich, während des Tertials umsonst in den Mitarbeiterunterkünften zu wohnen. Alternativ erhält man eine Fahrtkostenerstattung, sowohl für Bahn als auch für Benzin. Das Mittagessen ist unbeschreiblich gut!
Für die Freizeit ist Agatharied perfekt gelegen: im Sommer kann man ins Strandbad von Schliersee fahren. Die Berge sind quasi vor der Haustür.
Mich hat die Zeit an der Klinik absolut von der Chirurgie überzeugt. Daher kann ich das Krankenhaus Agatharied nur empfehlen.