Richtig tolles Tertial, wenn man Wert auf gute Betreuung, ein tolles Team, viel Patientenkontakt und Psychosoziales legt. Es wird einem als PJler*in sehr leicht gemacht, sich ins Team zu integrieren, man darf bei allen Besprechungen dabei sein, immer die Visiten mitmachen, hat zu Beginn quasi eine 1:1-Betreuung, darf alles selbst machen, wenn man es sich zutraut, hat aber immer die Möglichkeit um Unterstützung zu bitten, Fragen zu stellen, sich Dinge nochmal erklären zu lassen. Super Kontakt zwischen ärztlichen und pflegenden Kolleg*innen, Physiotheapeut*innen, Sozialarbeiterin, Psychologin,... Alle nehmen einen sehr herzlich auf. Der Stationsablauf ist im Vergleich zu anderen Stationen eher ruhig und richtet sich viel nach den Bedürfnissen der Patienten. Ich hatte während meines Tertials dort nie das Gefühl, mich stressen zu müssen oder die Aufgaben, die mir aufgetragen wurden nicht zu schaffen. Habe gleich in der zweiten Woche eigene Patienten bekommen, konnte aber immer rückfragen, wenn ich unsicher war oder Unterstützung brauchte. Was man sich zutraut darf man auch machen, auch Patientengespräche über Tod/Sterben, Angehörigengespräche, Gespräche mit ärztlichen Kolleg*innen anderer Disziplinen, Terminkoordination, Sterbebegleitung, Leichenschauen,...
Aufnahmen (ausführliche Anamnese und Untersuchung) und Briefe diktieren/schreiben gehören zu den "Standardbeschäftigungen", ansonsten alles, was gerade so anfällt und worauf man Lust hat. Blutentnahmen ca. 1-2/Tag, also viel weniger als auf anderen Stationen, dazu kommen Portversorgung, BGAs, seltener Pleura-/Aszites-Punktionen,...
Die Lehre wird sehr wichtig genommen, regelmäßige Evalutionsgespräche finden statt ohne das man irgendwem hinterherlaufen muss, die Hierarchien im Team sind flach (außer dem Chef duzen sich alle), ich hatte täglich Oberärztinnenkontakt, von den Stationsärzt*innen wird man sowieso fast als ebenbürtige*r Kolleg*in angesehen, selbstverständlich zum Mittagessen mitgenommen, kriegt was zum Geburtstag,... wäre kein großer Schritt gewesen, die Kolleg*innen zum Feiern einzuladen.
Der einzige "Nachteil" aus studentischer Sicht vllt die verhältnismäßig langen Arbeitstage (normalerweise bis 17 Uhr, am Freitag auch mal 15Uhr). Wenns brennt darf man aber mit Ankündigung und guter Begründung auch mal früher gehen. Aber da das Team ja so cool ist, hab ich mich auf der Station sowieso wie zu Hause gefühlt und da sind dann die Arbeitszeiten nicht mehr so wichtig. (Und ich gehöre zu den Menschen, die defintiv später nur 50% arbeiten werden und nicht zu den seltsamen Gestalten, die im PJ schon freiwillig bis 20:00 Uhr bleiben!)