Das PJ-Tertial in Tutzing absolvieren zu dürfen ist ein echtes Privileg. In der Klinikverbringt man ca. die Hälfte im OP und hilft dort bei den Einleitungen und Narkoseführungen. Der OP ist wortwörtlich klein aber fein. Es gibt 5 Säle und 3 Einleitungen. Zu sehen bekommt man Viszeralchirurgie (gelegentlich auch Whipple), Gefäßchirurgie (gelegentlich auch Aorten), MKG/Handchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie (sehr interessant). An Aufgaben übernimmt man die Geprächsführung, Checklisten abarbeiten, Verkabelung, Lagerung, Braunülen legen, Magensonden legen, DK-Anlage, BGA, Präoxygenierung, Narkoseeinleitung, Maskenbeatmung, Intubation (Larynxmaske/Tubus), Arterien punktieren und mit etwas Glück eine ZVK-Anlage. Zudem sieht man viele Nerven- und Plexusblockaden, Spinalanästhesien und Epiduralanästhesien. Das Personal im OP ist den PJlern wirklich positiv zugewandt, hochqualifiziert und man lernt viel von ihnen. Auf Intensiv- und Palliativstation untersucht man hauptsächlich, übernimmt ein paar Blutentnahmen, schreibt Verlaufsberichte und partizipiert bei den Teamsitzungen und Patientengesprächen. In der Schmerzmedizin lernt man umfassend die körperliche Untersuchung und profitiert sehr von den ausgedehnten Visiten. Der Chefarzt Prof. Freynhagen nimmt sich stets Zeit interessante Fragestellungen ausführlich zu beantworten. Zudem kann man in der Schmerztagesklinik bei interessanten Nerveninfiltrationen zusehen und selbst ein paar Tätigkeiten übernehmen. Während des gesamten Zeitraums kann man sich in der Notaufnahme für den Dienst auf dem NEF melden.
Es gibt i.d.R. 1x/Woche eine Fortbildung FÜR die Anästhesisten und 1x/Woche eine Fortbildung DURCH einen Anästhesisten über prüfungsrelevante Themen. Übrigens sind die Anästhesisten ausnahmslos Fachärzte und ausgeprochen freundlich, so dass eine gewisse Routine während der Arbeit herrscht und sich genügend Zeit zur Beantwortung für Fragen genommen wird. Zusätzlich nimmt sich Prof. Freynhagen jede Woche persönlich Zeit für die PJler und macht ein eigenes Teaching um bestimmte Themen zu vertiefen. Am Ende des Tertials geht er mit einem die Patientenvorstellung für das mündliche Staatsexamen durch, stellt mögliche Fragen und weißt auf die Do's und Don'ts hin (er prüft selbst schon viele Jahre).
Für Studenten aus München liegt Tutzing übrigens als Endstation im Einzugsbereich des Semestertickets!
Summa summarum war es ein Tertial wie man es sich nur wünschen kann!
Bewerbung
Da Tutzing Lehrkrankenhaus der TU München ist, läuft die Bewerbung direkt über die Universität. Man benötigt leider etwas Glück um einen der 2 begehrten Plätze zu bekommen.