PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Hospital Aleman (7/2016 bis 10/2016)
Station(en)
Plastische Chirurgie, Herz-, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war 2 Monate in der Plastischen Chirurgie und einen Monat in der Herzchirurgie eingeteilt (ich konnte bei der Bewerbung Wünsche angeben). Die Ops waren interessant und auch in der Ambulanz (Plastische) hat man viele verschiedene Fälle gesehen und einen Einblick in Wundversorgung etc. bekommen. Leider dürfen PJler aber in Argentinien, oder zumindest am Hospital Aleman, nichts machen außer zugucken. Das kann auf die Dauer langweilig werden. Ich wollte aber unbedingt nach Buenos Aires und diese aufregende Stadt, das Land und die Mentalität der Menschen kennen lernen. Außerdem war es eine super Möglichkeit meine Spanischkenntnisse zu verbessern. Wenn man also damit leben kann, dass man im OP und in der Ambulanz selber nicht aktiv tätig wird, ist das Hospital Aleman eine gute Möglichkeit Argentinien genauer kennen zu lernen.
Obwohl man dem Namen des Krankenhauses nach vermuten könnte, dass dort viele deutsche Ärzte, Schwestern und Patienten rumlaufen, ist dem nicht so. Außer dem Namen und des Hinweisschildern im Krankenhaus ist nicht mehr viel Deutsches übrig geblieben und die Arbeitssprache ist Spanisch. In der plastischen Chirurgie herrschte unter manchen Ärzten leider eine angespannte Stimmung. Mit einzelnen Ärzten v.a. der Ärztin, die viele Brust OPs durchführt, war es aber immer sehr nett und im Vergleich zu ihren Kollegen erklärt sie viel und beantwortet alle Fragen gerne. Einmal pro Woche gab es eine Fallbesprechung und einmal pro Woche eine Fortbildung bei der reihum ein Thema vorgestellt wurde. Auch mir wurde ein sehr leichtes Thema zugeteilt, das war absolut machbar. Mittags hatte man immer die Möglichkeit Essen zu gehen (umsonst bzw. durch die hohen Gebühren finanziert). In beiden Abteilungen wurde einem ein Assistent als Betreuer zugeteilt, an den hat man sich dann i.d.R. den ganzen Tag dran gehangen. Die Arbeitszeiten waren unterschiedlich. In der Plastischen bin ich öfters mal bis 19:00 Uhr geblieben, da die Ops oft verspätet anfangen und sich somit alles über den Tag nach hinten zieht. In der Herzchirurgie musste ich meist nur 4 Tage pro Woche anwesend sein und dann meist auch nur einen halben Tag. Bezüglich Urlaubstagen oder freier Tage um z.B. nach Patagonien zu reisen, waren die Assistenten sehr kulant und meist wurde man darin bestärkt etwas mehr vom Land zu erkunden.
Die Bewerbung habe ich direkt an das Büro für Verwaltung und Lehre abgeschickt. Mit den dortigen Mitarbeitern habe ich dann alles weitere geklärt. Teilweise sagen die Argentinier am Anfang gerne schon mal nein, wenn man ein extra Formular braucht etc., aber wenn man dann beharrlich bleibt, klappt es doch am Ende alles. Das einzige was schwierig zu bekommen war, war die Unterschrift vom Dekan der Uni auf diesem Wisch, den man zumindest in NRW braucht und der sagt, dass man in seinen Rechten und Pflichten den argentinischen Studenten gleichgestellt ist. Bei mir wollte das kein Dekan unterschreiben. Am Ende habe ich es dann durch den Leiter des Büros für Lehre und Forschung des Krankenhauses unterzeichnen lassen und das war für das LPA Düsseldorf schließlich in Ordnung.
Bewerbung
Wenn man unbedingt ein Tertial in Argentinien absolvieren möchte, dann ist das Hospital Aleman eine gute Möglichkeit, da sie auch Praktika für 3 oder 4 Monate anbieten (im Vergleich zu anderen Krankenhäusern). Es ist ein schönes, kleines, privates Krankenhaus, dass an vielen Stellen einem deutschen Krankenhaus sehr ähnelt. Negativ sind natürlich die sehr teuren Gebühren und, dass man i.d.R. nur zuschauen kann. Dennoch würde ich persönlich wieder gerne am Hospital Aleman ein Praktikum absolvieren.