Zuerst: Es hätte auch noch deutlich schlechter sein können. Assistenzärzte und auch einige Pflegekräfte waren sehr freundlich. Trotzdem empfehle ich dieses Krankenhaus nicht weiter für das PJ.
Als PJler ist man primär zur Entlastung der Ärzte da: Blutabnehmen, Patienten aufnehmen, Braunülen legen, Briefe schreiben, auf der 2D sogar die Infusionen anhängen. Ein paar Mal kriegt man ein "Dankeschön", im großen und ganzen ist es jedoch unsere "Pflicht". Von der Klinikleitung so eingeplant als gratis Arbeitskräfte mussten wir Urlaub/ Studientage etc. so aufeinander abstimmen, dass auf jeden Fall immer jemand auf Station ist. Notfallaufnahme zB ging nur, wenn genug andere PJler da sind. Wenn wir durch Krankheitsfälle oder durch Nicht-Absprache doch zu wenig waren, gab es Ärger und der Rest wurde durchs Haus gescheucht. Die Assistenzärzte machen fast alle Überstunden und so kann man noch nicht mal guten Gewissens Nein dazu sagen, man möchte auch helfen und unterstützen. Wir sind als PJler im Klinikablauf so eingeplant, sonst machen die Ärzte noch mehr Überstunden.
Schade ist dann die fehlende Dankbarkeit. Es wurde nur selten ein Auge zugedrückt, viel mehr musste man auf den pünktlichen Feierabend bestehen, es wird sehr korrekt auf die Zeiten geachtet. Dass wir den Ärzten sehr viel Arbeit abgenommen haben und damit Zeit "schenken", wurde leider nur selten in Lehre investiert.
Zu guter Letzt muss noch erwähnt werden, dass es nicht mal das Essen umsonst gibt, sondern nur 2€ Rabatt, kein kostenloses Leitungswasser.
Insgesamt frustiert dieser Zustand auf lange Zeit, da man sich ausgenutzt fühlt.
Immerhin kann man nach dem Tertial gut Blut abnehmen, gut Braunülen und gut Aufnehmen. Sicherlich sinnvoll.
Es gibt auch ein paar sehr engagierte Assistenzärzte denen ich viel Wissen und einige Fertigkeiten zu Verdanken habe. Ebenso ist die Fortbildung durch den PJ-Beauftragten sehr gut (1/Wo bis alle 2 Wo).