Chirurgie selbst für die, die keine Chirurgie mögen.
Stimmung und Lehre absolute Spitze.
Ich habe meine Zeit v.a. in der VCH verbracht. Das lag einfach daran dass mich das mehr angesprochen hat als UCH. Aber allgemein gilt dort dasselbe. Ich bin halt nicht so knochenbezogen. :)
ORGANISATION:
Gut organisiert, man bekommt gleich am ersten Tag ein Namensschild und es gibt ein PJler-Handy pro Station. Mein SAP Systemzugang hat ein paar Tage gedauert.
Dienstbeginn 07:00
Es gibt eine ACH/VCH Station 5 und eine UCH Station 6 zwischen denen man wechseln kann. Die genauen Anteile stehen aber nicht fest. Man spricht das mit den anderen PJlern ab.
Vorgesehen sind für Lehrte maximal 4 Chirurgische und 1 OrthoPJ-Stellen.
Aufgrund der unterschiedlichen Tertialzeiträume zwischen Frühlings- und HerbstExamen gibt es Überschneidungen und innerhalb des eigenen Tertials unterschiedlich viele PJler. So waren wir am Anfang 4 dann 2 und weil die anderen Ihre ganzen Fehltage zum Lernen ans Ende Ihres Tertials gelegt hatten war ich wochenlang der einzige PJler. Das war mit Abstand die beste Zeit.
Am Ende waren wir dann wirklich mal zu 5 und man stand sich echt mehr auf den Füßen als alles andere. Das war dann die Zeit in der ich lieber im "Spätdienst" gearbeitet habe. (14:00- 23:00)
PFLEGE und BE:
Das Pflegepersonal ist durchweg freundlich. Jeder hat mal einen nicht so guten Tag aber im Gro?en und Ganzen war es klasse. V.a. Stat. 5 war ein echt angenehmes arbeiten.
Vorgesehen ist für die PJler, dass diese morgens die BEs machen auf der Station und -warum auch immer- morgens und nachmittags die i.v. Antibiosen anhängen. Auf der 5 ist das kein Problem. Da steht alles bereit und wenn man mal nicht kann, weil man im OP eigeteilt ist sagt man einfach Bescheid und die Schwestern nehmen die dann auf ihrer Rund mit. Und die BEs macht dann einfach der Stationsarzt. Auf der 6 klappt das nicht so gut. Keine Ahnung warum aber da tun die Schwestern so, als seien Antibiosen der Teufel und wollen nix damit zu tun haben. Aber alles in allem sind es auch nie so viel Abnahmen oder Zugänge, dass man zeitlich in Bedrängnis gerät. Und wenn mal eine nicht klappt zeigen einem die Ärzte auch noch ein paar Tricks.
ÄRZTE:
Von derärztlichen Seite sind die Leute auf Assistenzarzteben alle nett und zeigen und erklären viel. Am besten gefiel es mir da auf der Stat. 5. Das waren alles Assistenzärzte schon im 5.Jahr und dann haben Sie noch einen erfahrenen Facharzt. Die erledigen ihre Arbeit also recht entspannt und fertigen den PJler mit seinen Fragen dann noch nebenbei mit ab. Man kann unter Anleitung dann auch viel selber machen. Die Oberärzte sind auch täglich mehrfach auf Station und kommen zweimal pro Woche zur OA-Visite. Zusätzlich ist dann noch einmal die Woche eine Chefarztvisite.
Die Stimmung insgesamt ist echt klasse und ich hatte viel Spaß während meiner Zeit dort.
OP:
Wenn man viel in den OP möchte, hat man hier die Chance dazu. Man wird sehr gut eingebunden und ist nicht nur zum stumpfen Haken halten da . Alle erklären viel und sind auch geduldig. Inklusive der OP-Pflege. Ich habe dass Gefühl viel gelernt zu haben und manchmal Tränen gelacht. Was will man mehr.
Wenn man aber kein Bock auf OP hat, aus welchen Gründen auch immer ist das aber auch nicht schlimm, obwohl man dann echt was verpasst. Das nimmt einem keiner krumm. Man kann dann auf der Station helfen oder auch in die Notaufnahme gehen.
Noch als wichtiger Nachtrag: Die böse PJler-fressende OP-Schwester gibt es hier nicht. Hier sind alle sehr studentenfreundlich und weisen einen ruhig in alles ein und sind immer behilflich.
GELD usw.:
400€/Monat
Bekleidung
1x Essen pro Tag (Fr ühstück oder Mittag)
PJ-Unterricht:
Einmal die Woche. Im Wechsel der verschieden Fächer. Fällt aber öfter mal aus. Insgesamt wurde aber daran gearbeitet und er fand immer häufiger statt und wurde z.T. auch nachgeholt.
EXTRA:
Die Notaufnahme kann ich nur jedem empfehlen. Da lernt man die Untersuchungen am besten. Es kommen in dieselbe Aufnahme bei einem Aufnahme-Chirurgen sowohl die VCH und UCH Patienten. Somit bekommt man auch regelmäßig Röntgenbilder zusehen und -wichtiger - auch erklärt.
Dann gibt es noch einen Aufnahme-Funktionsoberarzt der immer noch eine Anmerkung zu z.B. Untersuchungstechniken der Extremitäten machen kann und diese verständlich rüberbringt.
Es ist auch möglich mal mittwochs mit dem NEF mit zufahren.
FAZIT: Der beste Tertial meines PJ.
Andere Studenten waren da, die sich nach ihrem Einsatz hier überlegt haben ob sie nicht doch Chirurgie später machen wollen. Also ich nich - ich wollte sowieso Chirurg werden. :)