Man ist gleichwertiges Teil des Teams, jeder ist Bedacht, dass man viel lernt, von den Assistenzärzten über die Oberärzte bis zum Chefarzt. Die Stimmung ist gut, sehr humorvoll und Hilfsbereitschaft wird großgeschrieben. Man ist nicht wie in anderen Kliniken der Praktikant zum Blutabnehmen oder Viggo legen. Dieses macht meist die Pflege, nur wenn es nicht klappt, werdet ihr gefragt.
Stattdessen betreut man eigene Patienten von der stationären Aufnahme bis zur Entlassung: Aufnahme, Vorstellung auf den Visiten, Anmeldungen der Untersuchungen, Befunde auswerten, Brief schreiben, Ansprechpartner für Patienten/Angehörige. Dabei fühlt man sich nie allein gelassen, die Oberärzte stehen immer mit einem offenen Ohr zur Seite, man hat nie das Gefühl eine „doofe Frage zu stellen“ oder „lästig“ zu sein. Wann immer möglich gab es Bedside-Teaching vom Assistenz- bis zum Chefarzt.
Die Visiten führt man selbst durch, wobei der Oberarzt aber im Hintergrund dabei ist. Danach bekommt man konstruktives Feedback, was mir persönlich sehr viel gebracht hat. Die Zusammenarbeit mit der Pflege war sehr gut, die Schwestern kommen bei Fragen zu Medikamenten etc. zuerst zu euch. Wenn man die Frage nicht klären kann, fragt man einfach den Assistenzarzt oder Oberarzt. Ich habe hier so viel gelernt wie in keiner anderen Famulatur oder PJ-Tertial.
Es gibt häufig die Gelegenheit zu Liquorpunktionen, die man selbst (unter Aufsicht) machen darf, sowie die Möglichkeit einige Tage in die Funktionsdiagnostik (Doppler, EEG, NLG etc.) zu schauen. Interessant ist, dass die Abteilung über ein OCT verfügt, das kann man sich auch anschauen.
Ansonsten ist die Station in die Stroke Unit mit Schlaganfallversorgung und die Normalstation (alles andere) unterteilt, in welche man beide Einblick erhält. Daneben kann man auch in die Notaufnahme und dort die Akutversorgung lernen und gut mitarbeiten. Die Möglichkeit zu Teilnahme an Diensten besteht, wird aber nicht erwartet. Mittags gehen die Assistenzärzte meistens gemeinsam Essen.
Einmal in der Woche findet eine extra Neuro-Weiterbildung durch den Chefarzt für die Assistenzärzte statt, in der wichtige und häufige Krankheitsbilder mit Diagnostik und Therapie besprochen werden, bei der man sehr viel gelernt hat. Daneben wird Dienstag eine sehr gute Radiologiefortbildung angeboten, sowie jeden zweiten Donnerstag eine Fortbildung mit wechselnden Themen aus allen Fachbereiche, deren Qualität je nach Dozent schwankt.
Erwähnenswert sind noch die gemeinsame Stationsfeier in Joe’s Cantina y Bar, sowie die Weihnachtsfeier, wo von der Pflege bis zum Chefarzt alle kommen, das sollte man sich nicht entgehen lassen, ist immer ne mega Gaudi ;-)
Insgesamt war es ein super Tertial, ich wäre gerne noch länger geblieben.