PJ-Tertial Kardiologie in Bristol Royal Infirmary (11/2016 bis 1/2017)

Station(en)
7,8
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Zeit in Bristol war sehr angenehm und lehrreich.
Da es das PJ wie bei uns in England nicht gibt wissen die meisten nicht einzuschätzen was man machen darf und was nicht. Deshalb war es sehr vom Arzt abhängig wie viel man machen durfte.
Man bekommt zu Beginn des Tertials von der Sekretärin des zuständigen Consultants eine grobe Einteilung mit Gebieten und Abteilungen die man durchlaufen kann. Letztendlich kann man aber jeden Tag machen und sehen was man möchte.
Am Anfang war ich viel auf den Stationen und habe die ward rounds mitgemacht, um bisschen einen Überblick zu bekommen. Die Visiten werden von den Registrars gehalten (die Ärzte in Fachausbildung), die alle sehr nett sind und eine Menge erklärt haben. Auch die jungen Ärzte (F1/F2-doctors) und die Pflege ist sehr nett und offen.
Eine Woche habe ich im Echo verbracht, wo man die Ärzte eher seltener sieht, da speziell ausgebildete MTAs für die Echos zuständig sind. Hier wurde mir auch eine Menge beigebracht und ich durfte auch einige Schalls selbst machen.
Im Katheterlabor kann man als Student zwar nicht sehr viel machen, aber eine Menge sehen. Von Koronarangiographien, Stentimplantationen, Ablationen und Schrittmacherimplantationen über TAVIs oder Therapie von angeborenen Herzfehlern kann man hier alles sehen. Man kann auch einen Abstecher in die Herzchirurgie machen, die direkt nebenan ist.
Die Consultants (wie Oberärzte) sind alle super nett, freuen sich wenn man sich für ihre Eingriffe interessiert und erklären gerne viel. Auch die Pfleger und MTAs kennen sich super aus und erklären auf Nachfrage viel.
Wenn die Consultants nicht im Katheterlabor sind halten sie sog. Clinics (Ambulanzen) zu ihren jeweiligen Spezialgebieten. Hier hat man die Möglichkeit unterschiedlichste Patienten zu sehen, zu untersuchen und mit den Consultants Therapiepläne zu erstellen. In den Clinics habe ich mit am meisten gelernt. Besonders spannend fand ich hier die sog. GUCH Clinics (grown up congenital heart diseases) und die Arrhythmie-Sprechstunden.
Auf Nachfrage konnte ich auch in die Kinderkardiologie rotieren, wo ich vom Team sehr freundlich empfangen wurde und vor Allem in der Neonatologie viel gelernt habe.
Auch die Intensivstationen waren sehr spannend, hier sieht man die akuteren Fälle und kann auch die ward rounds mitmachen.
Einige Tage habe ich den Hausdienst mit einem Facharzt mitgemacht, der in der gesamten Klinik für die Kardio-Konsile zuständig war.
Es ist auch Möglich in die A&U oder MAU (ähnlich Notaufnahme) zu rotieren.
Jeden Montag gab es einen Journal Club mit kostenlosem Mittagessen und einer kleinen Fortbildung zu einem bestimmten Kardiologischen Thema.
Dienstag Morgens halten die Consultants abwechselnd zu ihren Spezialgebieten F1-teachings, die sehr lehrreich waren. Mittwochs gibt es in der Mittagspause ein fächerübergreifendes F1-Teaching für alle F1-doctors der ganzen Klinik.
Insgesamt war die Zeit in Bristol sehr lehrreich und nett, die Stimmung im Krankenhaus ist deutlich angenehmer als in Deutschland und alle freuen sich wenn man Interesse zeigt. Niemand ist einem böse wenn man mal früher geht oder später kommt um sich die Stadt anzusehen.
Ich würde das Tertial dort jederzeit wiederholen und empfehlen.
Bewerbung
Ca. 2 Jahre vorher, bei mir lief die Aufnahme über einen Austausch meiner Universität.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Poliklinik
Mitoperieren
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27