Ich kann in fast allem dem Bericht vom Vorjahr zustimmen. Habe den Bericht jedoch an manchen Stellen abgeändert.
Das Krankenhaus in Ixelles ist relativ klein, wodurch eine freundliche und familiäre Stimmung herrscht. Deutsche Studenten sind sehr willkommen und man wird schnell ins Team integriert. Als Chirurgie Praktikant ist man hier anders als in Deutschland vorrangig für den OP vorgesehen. Die Station ist weitestgehend selbst organisiert. Aufgaben wie Blut abnehmen oder Zugänge legen erledigen die Krankenpfleger.
Der Arbeitsbeginn richtet sich nach dem Dienstplan, in dem auch die PJler eingetragen sind. Der Feierabend richtet sich nach dem täglichen OP Programm. Generell wird man der Chirurgie Orthopedique oder der Chirurgie Digestive zugeteilt.
Falls man dort mal nicht gebraucht wird oder woanders dringender kann man aber auch jederzeit in eine andere Fachrichtung reinschauen. Neurochirurgie, Herz- Thoraxchirurgie und Polytraumen gibt es in dem Krankenhaus nicht, alles andere schon. Man ist immer willkommen und darf sich fast immer mit einwaschen und assistieren.
Anders als in Deutschland gibt es hier keine OP-Schwestern fürs Instrumente anreichen, das ist Studentenaufgabe. Es lohnt sich also vorher einmal die französischen Namen für die gängigsten Instrumente anzuschauen. Es wird durchweg französisch gesprochen auch wenn das Team super international ist. Es ist nicht schlimm wenn man die Sprache nicht perfekt beherrscht, einen gewissen Grundstock sollte man aber schon haben.
Zwei Orthopäden kommen ebenfalls aus Deutschland.
Wenn man mal nicht im OP gebraucht wird, hat man die Möglichkeit in die Sprechstunden zu gehen. Die Notaufnahme ist eine eigene Spezialität und gehört von daher nicht zum Arbeitsalltag. Um trotzdem ein paar Erfahrungen zu sammeln, ist es prinzipiell möglich eine "Garde" zu machen ( 12-24h unter der Woche und 9-24h am WE) welche auch finanziell entschädigt wird. Jedoch haben die Studenten der Brüsseler Universitäten Vorrang, sodass es für mich zu keinem Zeitpunkt möglich war eine "Garde" zu machen.
Meine persönliche Meinung ist, dass man hier ein super Tertial verbringen kann: die Leute sind sehr nett, die Hierachie flach, das Französisch verbessert sich schnell und man bekommt Einblick in verschiedene Richtungen. Gerade für Leute die sich fürs operieren begeistern eignet es sich sehr. Es ist mit Sicherheit nicht das anstrengendste Tertial, so dass man auch viel von Brüssel entdecken kann. Hinsichtlich der Urlaubtage ist die Verwaltung sehr flexibel ;)
Bewerbung
Für die Bewerbung wird weder ein Sprachzeugnis noch ein Gesundheitszeugnis oder ähnliches benötigt.
Ein formloses Anschreiben mit CV reicht aus und ist sehr komplikationslos.
Der Maitre de stage ist der Chefarzt der Chirurgie Digestive Dr Mehdi.
Kontakt kann man über seine Sekretärin Maryse Jamoulle herstellen.
Telefon: 02/6414771 oder E-Mail: marysejamoulle@outlook.be