Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe nahezu mein gesamtes Tertial in der Viszeralchirurgie in Cloppenburg absolviert und kann es jeder/jedem Medizinstudentin/Medizinstudenten wärmstens empfehlen.
# Der PJ-ALLTAG
Am allerersten Tag wird man -wenn nicht anders vereinbart- vom Chef oder einer Assistenzärztin um kurz nach 7 abgeholt. An allen anderen Tagen trifft man sich üblicherweise um 7:10 im Stationszimmer (Station 14 im vierten Stock) und vergegenwärtigt sich im Schnelldurchlauf den aktuellsten Stand der PatientInnen. Ab 7:20 findet die Röntgenbesprechung im ersten Stock statt. Danach folgt die Visite. Normalerweise steht man dann ab 8 Uhr im OP-Trakt und findet in den Anfangstagen bzw. -wochen zu einem Alltagsrhythmus, den man großteils auch nach eigenem Gutdünken und eigenen Präferenzen beeinflusst.
Wichtige Variablen hierbei sind neben der OP-Assistenz: Stationsarbeit, Untersuchung und eventuell Aufnahme der PatientInnen in der ZNA, Neuaufnahme von ElektivpatientInnen (Station 9). Insgesamt herrscht ein angenehmes und fruchtbares Arbeitsklima. Eine Ellenbogenmentalität war nicht mal in subtilen Ansätzen zu spüren, was womöglich mit der feinen femininen Dominanz konnotiert ist. In den OPs werden StudentInnen behutsam nach individuellem Stand aufgenommen. Erfahrene Füchse dürfen bei respektvollem Annähern mehr machen. Wer nicht mehr können "möchte", kann es auch gemächlich angehen lassen. Von einem Dahinfristen als Hakenhalterersatz kann keine Rede sein.
# Die ANDEREN Stationen - Gefäß- und Unfallchirurgie
Wer viel direkte OP-Erfahrung sammeln möchte, sollte mindestens zwei Wochen GCH ins Auge fassen. Man kann es sich kaum vorstellen, aber die Cloppenburger Gefäßchirurgie gehört zu den größten ihrer Domäne im Nordwesten Deutschlands. Die Unfallchirurgie mit dem urig-lieben Chef dürfte den Knochenfans ebenfalls gefallen.
#RUFDIENSTE
Es gibt zwar keine Studientage mehr, aber man kann sich durch die Teilnahme an Rufdiensten freie Tage erarbeiten. Ich hatte etwa drei Rufdienste im Monat und wurde nur zwei Mal dazugerufen. Im Grunde wünscht man sich sogar, angerufen zu werden, da man hierdurch als erste/r Assistent/in auch bei OPs aus der Gefäß- bzw. Unfallchirurgie dabei ist.
#NAHTKURS
Als PJlerInnen haben wir uns besonders über den tollen Nahtkurs gefreut (siehe angehängtes Photo). Hierfür holte die Assistenzärztin aus der unweit gelegenen Schlachterei Schweineschwarten, die sich hervorragend zum Üben geeignet haben. Ansonsten gibt es zwar keinen formellen PJ-Unterricht, aber "Fortbildungen" können immer relativ unkompliziert in Eigenregie organisiert werden.
# SONSTIGES
Die PJlerInnen können im Marienhaus auf dem Krankenhausgelände wohnen. Die Zimmer sind recht großzügig geschnitten und ausreichend möbliert. Das Mittagessen schmeckt wirklich gut. Bei sonstigen Fragen könnt ihr das Kontaktformular verwenden.
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das PJ-Büro der MHH. So unscheinbar Cloppenburg auch sein mag; Es gab zuletzt mehr BewerberInnen als Plätze, sodass manche nicht zum Zug kamen. Eine frühe Bewerbung soll sich anscheinend lohnen.