Habe das KH in Coesfeld (zugehörig zum CTC-Verbund mit weiteren KH in Dülmen und Nottuln) für Innere von mehreren Freunden und bekannten ans Herz gelegt bekommen, die dort ebenfalls ihr Tertial Innere absolvierten hatten und sehr zufrieden waren. Auch ich wurde nicht enttäuscht! Ich möchte später definitiv in die Innere gehen, insofern bin ich durch diese Zeit in Coesfeld auch mit dementsprechender Motivation und offenen Augen gegangen, sodass dieser Bericht hoffentlich möglichst aussagekräftig ist.
Generell gibt es Coesfeld zwei große Kliniken der Inneren: die Kardiologie und die allgemeine Innere mit den Schwerpunkten der Gastroenterologie und der Hämatologie und Onkologie (bedingt auch durch eine große onkologische Praxis, die unmittelbar neben dem KH liegt und darüber quasi angeschlossen ist). Auf beiden Stationen hatte man stets das Gefühl man sei als PJler immer willkommen, würde nicht stören und man konnte zu jeder Zeit auch seine Fragen stellen. Dieses Gefühl zog sich kontinuierlich hindurch vom Assistenzarzt bis zu den beiden Chefs. Darüber hinaus wird wirklich fast jeden Tag in Coesfeld PJ-Unterricht angeboten, der stets von den Oberärzten oder Chefs abgehalten wird. Diese sind auch immer motiviert gewesen, dementsprechend hoch war natürlich auch die Qualität.
Zum Arbeitsalltag: Die morgendlichen Blutentnahmen und Braunülen legen gehören in der Inneren - meiner Meinung nach - einfach dazu. So war es auch in Coesfeld, wobei man bei besonders hoher "Arbeitsbelastung" auch regelmäßig Unterstützung durch die Assistenzärzte bekam. Im Laufe des Vormittags kann man dann eigentlich immer gut einzelne Untersuchungen in den jeweiligen Funktionsabteilungen verfolgen. Auch dort stört man nicht und man kann stets seine Mobilnummer für interessante Eingriffe, etc., bei denen man dabei sein will, hinterlassen. Die Visite findet - wenn möglich - so immer zwischen 11:00 und 12:00 Uhr statt, sodass das Mittagessen danach i. d. R. möglich ist. Relativ früh konnte ich eigene Patienten betreuen. Bei deren Untersuchungen versuchte ich dann anwesend zu sein, die Visite führte ich und die Vorstellung an den Oberarzt erfolgte dann natürlich auch durch mich. Nachmittags ist dann ein Stück weit so der klassische Stationsalltag der Inneren angesagt mit Briefe schreiben, etc. Auch das wird von den PJlern erwartet, ist aber dank Diktierprogramm und Vorlagen wirklich kein Problem und gehört ja ebenfalls zum Aufgabenfeld. Außerdem sind dann nachmittags auch noch die guten Seminare (s. o.).
Darüber hinaus sind alle Beteiligten sehr flexibel wenn es darum geht, möglichst viel Spannendes und Interessantes zu sehen. Ich war drei Wochen auf der Notaufnahmen, konnte problemlos Notarzt- und Nachtdienste mitmachen und auch "Hospitationen" in anderen Abteilungen der Kliniken (Neuro, etc.) sind eigentlich fast immer möglich.
Alles in allem ein Tertial was sich wirklich gelohnt hat. Alle Beteiligten (inkl. der Pflege) waren stets freundlich und motiviert, als PJler war man immer willkommen und wurde integriert. Viel mehr kann man sich nicht wünschen.