Während des Chirurgietertials im Luisenhospital rotiert man durch die Viszeralchirurgie (8 Wochen), die Gefäßchirurgie (4 Wochen) und die Unfallchirurgie (4 Wochen). Durch die Rotation hat man die Möglichkeit mehrere Fachbereiche kennenzulernen. Auf Wunsch ist auch ein Teil in der plastischen Chirurgie möglich. Außerdem kann man für eine Woche in der Radiologie hospitieren. Dies ist eine nette und ziemlich entspannte Auszeit und eignet sich perfekt um die Anatomie ein bisschen zu Wiederholen und sich im Befunden zu üben und um ab und zu mal freie Nachmittage zu genieߟen :-)
Zu Beginn des Tertials gab es für alle PJler gemeinsam eine ausführliche Einführung über das Haus und die Abläufe, alle Fachrichtungen haben sich kurz vorgestellt.
Allgemein ist man als PJler für die Blutentnahmen und das Legen von Vygos zuständig. Blutentnahmen auf den Privatstationen sind eher die Ausnahme und müssen nicht mehr regelmäßig von PJlern erledigt werden.
Viszeralchirurgie:
In Viszeralchirurgie waren die Stationsärzte sehr engagiert und haben sich viel Zeit für Studenten genommen. Es fanden u.a. Bedside- Teachings, viele Erläuterungen und auch Prüfungssimulationen statt. Man hat OP- Verfahren theoretisch durchgesprochen und konnte sich anschlieߟend diese OPs im Saal angucken. Auch die Oberärzte im OP haben viel erklärt. Leider kann man im OP kaum etwas selber machen. Man hält nur Haken, selber Nähen war gar nicht möglich. Man wurde zum Briefe schreiben angeleitet und konnte diese selbstständig vorformulieren und anschließend mit einem Stationsarzt durchsprechen. Wenn besonders viele Blutabnahmen gestellt waren, wurde man von den Stationsärzten bei den Abnahmen unterstützt. Der Naht- und Knotenkurs der Viszeralchirurgie war echt super, erst wurde die Technik erklärt und dann konnte man an Schweinefüßen üben.
Unfallchirurgie:
Die Ärzte sind sehr nett. Allerdings war der Lerneffekt nicht ganz so hoch. Es wurde recht wenig erklärt. Bei jeder TEP wird ein Student im OP benötigt. Bei den Hüft- TEPs kann man als hakenhaltender Student den Situs gar nicht einsehen, sodass diese Aufgabe recht eintönig ist. Der Tag ist gefüllt mit Blutabnahmen, Verbandswechseln und TEPs. Es kann (selten) auch schon mal vorkommen, dass man bis 18h im OP steht. Es ist sinnvoll diese Aufgaben mit zu übernehmen und die eigenen Skills zu Verbessern. In diesem Ausmaߟ bleibt allerdings keine Zeit, sich anzuschauen, was einen selber besonders interessiert.
Gefäßchirurgie:
Da man bei den OPs nicht fest eingeplant ist, konnte man sich aussuchen, zu welchen OPs man dazukommen möchte. Im OP konnte man z. B. beim Venenstripping unter Anleitung einiges selber machen und auch ab und zu mal Nähen. Man kann jederzeit in die gefäßchirurgische Ambulanz und sich dort die Untersuchungen anschauen.