Als PJler ist man hier in der Thoraxchirurgie Teil eines tollen Teams und fühlt sich von Beginn an herzlich willkommen. Auf Station hilft man den Assistenten beim Blutabnehmen, Flexülen legen und bei den Patientenaufnahmen. Man kann hierbei eigenständig Patienten aufnehmen, stellt diese dem Assistenten vor, bespricht das weitere Vorgehen, meldet nötige Untersuchungen an und stellt den Patienten dann sowohl in der OP- als auch in der Röntgenbesprechung dem restlichen Team vor. Hierbei lernt man, auf was es bei thoraxchirurgischen Patienten zu achten gilt und welche Untersuchungen zur Diagnostik nötig sind. Das Vorstellen in großer Runde ist ebenfalls sehr lehrreich. Im OP bekommt man die Möglichkeit bei kleineren und größeren Operationen dabei zu sein, zu assistieren (auch als 1. Assistenz) und wirklich mitzumachen. Stupides Hakenhalten gibt es hier nicht, denn selbst wenn man als statischer Assistent am Tisch steht wird einem viel erklärt, man darf viel tasten, es wird darauf geachtet, dass man viel sieht und man hat definitiv keine Angst, Fragen zu stellen oder zu stören wie es in anderen OP-Sälen der Fall ist. Durch die familiäre Atmosphäre fühlt man sich im OP sehr wohl und durch die Begeisterung der Operateure an ihrer Arbeit lässt man sich richtig mitreissen und von der Chirurgie begeistern. Auch die thorakoskopischen Operationen sind spannend, weil man viel mitmachen darf und nicht nur als Zuschauer im Saal steht.
Das pflegerische Team der Station und im OP ist sehr erfahren und freundlich und gibt oft Hilfestellung, wodurch man sich schnell zurechtfindet und gleich sehr wohl fühlt. Die Assistenten haben meist bereits mindestens 2 Jahre Klinikerfahrung und sind deswegen sehr kompetent und können viele ihrer Erfahrungen weitergeben. Außerdem nehmen sie einen als PJler ernst und als Teil ihres Teams auf. Die Oberärzte und die Chefärztin haben ebenfalls Spaß an der Lehre, erklären ausführlich und binden einen wie oben beschrieben sehr im OP ein, sodass man auch viele chirurgische Techniken (thorakoskopieren, Proben entnehmen, Drainagen legen, nähen,...) lernt. Zusätzlich hat man die Möglichkeit in der ambulanten Sprechstunde dabei zu sein und dort die ersten Schritte auf dem Weg zur Diagnose mitzubekommen und Zeit in der Funktionsdiagnostik (Lufu, Spiroergo) und in der Bronchoskopie zu verbringen.
Einziges Manko: es geht eben hauptsächlich um Lunge. Aber auch das ist ein weites Feld und für die spätere Tätigkeit in vielen Bereichen wichtig. Davon abgesehen hat man doch auch oft multimorbide Patienten mit weiteren Erkrankungen, die man natürlich auch beachten muss.
Alles in allem kann ich das PJ dort nur empfehlen - vor allem auch denjenigen unter Euch, die bisher noch nicht so von der Chirurgie begeistert sind. Danach ist man es auf jeden Fall! Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne schreiben :)