Mein Tertial in der Palliativmedizin war das beste des gesamten PJ. Ich kannte die Abteilung bereits ein wenig von meiner Doktorarbeit und hatte so den Vorteil, mich noch schneller integrieren zu können. Als einzige PJ-lerin auf der Station hat man das Glück, von zwei erfahrenen Assistenzärzten und einem Oberarzt direkt betreut zu werden. Dies beinhaltete für mich tägliche Besprechungen der Patienten und Krankheitsbilder sowie 1-zu-1 PJ-Unterricht durch den Oberarzt am Donnerstag Nachmittag. Der Freitag-Nachmittag ist lernfrei.
Ich möchte jedoch keine falschen Erwartungen wecken: Auf der Palliativstation kann man unglaublich viel lernen, sehen und besprechen. Selber komplett eigenständig Patienten zu betreuen, ist jedoch nicht möglich, da die Patienten in besonderem Maße belastet sind! Mit der richtigen "palliativmedizinischen" Haltung kann man sich aber behutsam gut ins Team einbringen und nimmt viel Anteil an der Betreuung der Patienten. Dabei steht klar der kommunikative Aspekt der Medizin im Vordergrund, nicht der apparative.
Jedem PJ-ler würde ich empfehlen, auch einmal die SAPV kennenzulernen, d.h. die Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung. Das Team, das der LMU angegliedert ist, macht einem den Einstieg sehr leicht und nimmt einen sofort zu Hausbesuchen mit. Die zwei Wochen, die ich dort mitarbeiten durfte, waren für mich das Highlight von dem ohnehin tollen Tertial.
Ein Tertial in der Palliativmedizin kann ich jedem, der einmal erfahren möchte, wie eine optimale Betreuung von Menschen am Lebensende aussieht, empfehlen!
Bewerbung
Bereits ein gutes Jahr vor PJ-Beginn habe ich versucht, mir ein Empfehlungsschreiben zu holen. Zu dem Zeitpunkt war dieses jedoch bereits vergeben, da es für die Palliativmedizin pro PJ-Jahr nur eines gibt, was aber kein Problem war. Meistens ist dieses Wahlfach nicht so begehrt, als dass man sich um Plätze sorgen müsste. Es pro Tertial nur einen Platz.