OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zunächst zur Unfallchirurgie / Orthopädie:
Das Team ist jung und locker, die Arbeitsatmosphäre ist gut und kollegial. Ich konnte in der Notaufnahme am meisten mitnehmen, weil man eine Menge verschiedener Krankheitsbilder sieht, und die Fälle eigentlich immer mit einem Assistenten durchsprechen kann. Auch wenn man sich eigentlich nicht so sehr für Chirurgie interessiert kann man sehr viel lernen und im OP auch zwischendurch mal eine Frage stellen ohne gleich zusammengeschrien zu werden.
Nun zur Allgemeinchirurgie:
Eigentlich ist ja nach den letzten Berichten schon alles zu der Abteilung gesagt. Der Chef ist echt bemüht, wenigstens ein bisschen Lehre zu machen, aber das, was sich auf den Ebenen unter ihm abspielt ist unbeschreiblich. Obwohl ich durch einen ehemaligen Mitarbeiter der Abteilung schon gewarnt wurde, habe ich mir so etwas nicht vorstellen können. Es besteht ein unglaublicher Arbeits- und Lebensfrust, der Umgangston sowohl untereinander als auch mit den PJlern ist teilweise menschenunwürdig. Im OP wird man wahllos angeschrien und fertig gemacht, man kriegt absolut nichts erklärt. Der Assistenzarzt, der eigentlich der Hauptansprechpartner für PJs sein soll ist eigentlich nur daran interessiert sich über alle möglichen Leute aufzuregen und zu lästern - inklusive dem Chef. Sowohl Oberärzte als auch -ärztinnen suchen ihre Selbstbestätigung in der Entwürdigung anderer Menschen, die jungen Assistenten sind oft völlig verzweifelt, die älteren haben sich mit der Situation abgefunden.
zum WKK selbst:
Das Haus ist sichtlich bemüht Ärztenachwuchs zu rekrutieren, mit viel Unterricht, Stipendien, freiem Essen, freiem Fitnessstudio usw... Anstatt solcher Sachen sollte man in der Verwaltung vielleicht lieber mal in der Oberärzteschaft v.a. in der Allgemeinchirurgie durchgreifen - wenn man die schlimmsten Charaktere dort im Zaum hält, würde das mehr bringen als irgendwelche Stipendien mit anschließender Zwangsarbeit...