Tagesablauf: Dienstbeginn war immer um 8 Uhr morgens, Morgenbesprechung gab es keine, also wurden gleich die Routinetätigkeiten erledigt, also Blut abnehmen, Zugänge legen usw. meistens haben die Schwestern einen Großteil erledigt, aber je nach Besetzung und wie viel zu tun war ist einiges für die PJler übrig geblieben. Wenn das erledigt war, ist man mit einem der Assistenzärzte gemeinsam auf Visiste gegangen. Da konnte man viel mitnehmen, da man quasi zu zweit auf Visite war, einmal die Woche war immer noch Oberarztvisite, wo man dann zu dritt unterwegs war. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit hatte man dann ein eigenens Zimmer, also 3 Patienten, die man dann selbst betreut hat und in Begleitung vom Assistenzarzt visitiert hat. Je nachdem mit wem man gerde unterwegs war, konnte man dann ganz alleine die Patienten betreuen. Um 12:30 Uhr war jeden Tag Mittagsbesprechung mit allen Assistenten, Oberärzten und dem Chefarzt, dort wurden die neuen Patienten vorgestellt und Entlassungen besprochen. Anschließend war Mittagessen, wo dann meist das ganze Team mitgegangen ist (für PJler was dies umsonst), nach dem Mittagessen ging es zurück auf die Station, um die Aufgaben vom Vormittag zu erledigen. Also Briefe schreiben, Langzeitgeräte auswerten, BelastungsEKGs durchführen usw. genug zu tun gab es eigentlich immer. Um 16 Uhr war dann die Katheterbesprechungen beim Chef, wo die Patienten für die Interventionen am nächsten Tag angemeldet wurden, danach ging es dann meistens nach Hause.
In der Klinik gibt es zwei rein kardiologische Stationen, die H42 (IMC) und H32 (Normalstation), sowie eine kardiologisch/internistische Intensivstation. Ich war insgesamt 4 Monate in der Kardiologie und nur auf der H42. Ein weiterer PJler war auf der H32, man konnte aber problemlos durchtauschen und wenn ein das interessiert hätte man sicherlich auch in die Notaufnahme oder auf die Intensivstation eine zeitlang gekonnt.
Zum Team muss man sagen, dass die meisten Assistenzärzte sehr jung sind und alle sehr freundlich und hilfsbereit und sich enorm viel Zeit genommen haben um dir was beizubringen. Ich war ja jetzt in mehreren Krankenhäusern, aber hab noch nie ein so harmonisches Team erlebt, die Oberärzte und den Chef miteinbezogen und man hat sich sehr schnell als Teil des Teams gefühlt. Der Kontakt mit den Schwestern war ebenfalls sehr positiv, was ja auch nicht immer der Fall sein muss. Dies Tertial war das beste was ich im Studium erlebt habe, man konnte sehr viel selber machen und ich habe viel aus der Kardiologie mitnehmen können. Man war auch nicht nur strikt auf Station sondern konnte immer sagen, dass man gerne mal ins Echo geht (um dort wenn Zeit war auch selber zu schallen), oder ins EPU- oder Katheterlabor usw. also alles was an Kariologie gemacht wurde konnte man sich dort anschauen, die Oberärzte waren ebenfalls sehr nett und haben viel erklärt.
PJ-Unterricht wurde leider wenig angeboten, insgesamt einmal mittwochs erst in Innerer Medizin, anschließend in Chirurgie, wobei man selbst hinterher sein musste, wenn man Unterricht haben wollte. Da wir nuz zu zweit waren und die Internisten meist keinen PJler hatten, fiel dieser oft aus, ist denk ich davon abhängig wieviel PJler gerade im Haus sind. Der PJ- Unterricht in der Chirurgie hat kein einziges mal, in dem Zeitraum in dem ich da war, stattgefunden.
Studientage waren jeder zweite Freitag, also wo dann Vorlesungen im UKE angeboten wurden. Diese waren optional für mich als Free Mover, für diejenigen, die in Deutschland studieren weiß ich nicht, wie das geregelt ist. Was die Arbeitszeiten angeht, war ich zwar meist bis mindestens halb 5 da, aber je nachdem wie interessiert man an der Kardiologie ist kann man wohlmöglich auch früher gehen, wie gesagt das Team war extrem nett und entspannt was dies alles anging. Alles in allem war es ein klasse Tertial, aus dem man sehr viel mitnehmen kann und das ich jedem empfehlen kann, der sich für die Kardiologie interessiert.
Bewerbung
Hab mich ca. ein Jahr vorher drum gekümmert, geht wohl aber auch deutlich kurzfristiger.