PJ-Tertial Innere in Hospital Primaria La Dalia (1/2017 bis 3/2017)
Station(en)
Poliklinik
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ein absolut zu empfehlendes Krankenhaus für Tertial, Famulatur oder als Ausbildungscamp während des frustrierenden Tertials in León oder Matagalpa!
das Hospital Primaria La Dalia ist ein Krankenhaus der Primärversorgung in der Kaffeezone Nicaraguas, mit gemäßigten Klima, welches hauptsächlich in der Grundversorgung der Geburtsmedizin, Kinderheilkunde und Malaria- und Denguebekämpfung aktiv ist.
Arbeitende Ärzte: ca. 20
Betten: ca. 30
Ambulante Tagesklinik: ca. 50 Patienten/d
Notaufnahme: 50 Patienten/24h
in diesem Krankenhaus seid ihr am Puls der unmittelbaren Medizin für den Menschen, näher geht es nicht!
pro:
1. hervorragende Betreuung! Zweimal pro Woche kriegt ihr Studentenunterricht, besser könnte in Deutschland nicht sein.
2. geregelte Arbeitszeiten, jeder Student wird zu Beginn der Zeit durch einen betreuenden Arzt in die verschiedenen Fachbereiche der Poliklinik eingeteilt
3. eure Leistungen werden überwacht, bei Fragen könnt ihr euch an jeden der Ärzte wenden und kriegt alles geduldig gezeigt. Ihr bekommt auch Feedback.
4. spannende Ausflüge ins Umland,mehrmals pro Woche: Studenten, Pflegekräfte, Ärzte und Hebammen werden zusammen auf dem Pick-up aufs Land geschickt, um dort Malariafälle zu untersuchen, Anophilis-Mücken auszuräuchern, Dicke Tropfen zu sammeln (die dürft ihr machen!!), und Schwangere ab der 39 + 0 Woche mitzunehmen um sie stationär zu überwachen (das dürft ihr auch machen!). Die Ausflüge sind das Highlight, es wird zusammen Mittag gegessen, man lernt sich unglaublich gut kennen, und es wird nie langweilig.
5. wenn ihr motiviert seid, dürft ihr so gut wie alles machen! Geburten leiten, Nabelschnur durchtrennen, Neugeborene versorgen, Plazenta manuell lösen, Injektionen, Infusionen, Credé Handgriffe, dass volle Geburtshelferprogramm. Auch für pädiatrisch-orientierte ist alles dabei: 60 % der Patienten sind Kinder, hauptsächlich unklare Fiebererkrankungen, Durchfall, Erbrechen, Dengue-Fieber, aber auch Pseudokrupp und Asfixie, Fremdkörperaspiration etc.
6. das Klima ist wesentlich angenehmer als im Rest des Landes, ihr könnt problemlos mit langer Hose arbeiten, auch der Kittel wird nicht zu heiß.
contra:
1. schlechte Infrastruktur: Wanderschuhe sind angesagt, Desinfektionsmittel und Repellent mitnehmen! ich selbst bin gegen Ende an Degnue erkrankt, das lässt sich aber gut aussitzen, keine Panik.
2. häufiger Kontakt mit bildungsfernen Schichten: vor allem nicht nachts (nach 20:00 Uhr) alleine herumlaufen. Abwertende Kommentare bezüglich der Weiblichkeit nicht ernst nehmen! Einige Männer sind verbal-intellektuell nicht in der Lage, respektvoll mit einer Frau zu reden.
3. leicht erhöhte Kriminalität! keine Wertsachen dabei haben, weder zuhause, noch in der Klinik!
4. nichts für schwache Nerven: mind. 4 Todesfälle direkt vor meinen Augen ( 2x Spannungspneu, 2x Herzschuss durch Waffengewalt, davon 1 Säugling).
Bewerbung
Meldet euch einfach bei Dr. Garcia. : +505 - 84949917 oder Dr. Zeledon: +505 - 86590777 [jhess1989@gmail.com]
diese beiden Ärzte sind super nett und werden euch sofort darüber informieren, wann Ihr kommen könnt. nicht immer ist es sinnvoll, den Aufenthalt dort über die Kooperationsuniversitäten ( Managua, Leon, Matagalpa) zu machen, da man Gefahr läuft, Studiengebühren zahlen zu müssen, für das kleine Bisschen an Organisation, was den dortigen Ärzte keineswegs zugute kommt. Besser der direkte Weg!
Unterkunft wird in der Regel gestellt für Studenten, welche dort am Krankenhaus hospitieren. Solltet ihr mit der Hygiene in dieser Unterkunft ein Problem haben, was niemanden zu verübeln ist, gibt es eine ausgezeichnete Unterkunftsmöglichkeit 10 min. zu Fuß zur Klinik => Hospedaje La Luna: +505 87073647 (4 $/Tag für ein Einzelzimmer).
