Das Kantonspital Baden ist ein sog. A-Versorger (neben B-und C-Versorger-Krankenhäusern). Von den OP's her wird hier alles auf einem sehr hohen Standard in der Allgemein-und Gefäßchirurgie operiert.
Jedoch waren die Assistenzärzte total überarbeitet, die Oberärzte und leitenden Ärzte standen im OP und es gab keine wirklichen PJler-Aufgaben und erst recht keine richtige Einführung. Dein einziger Job war es die Aufnahmen (sog. Eintritte) für den nächsten Tag in der Nachmittagsbesprechung vorzustellen. Dabei wurde ich dann regelmässig vom Chefarzt mit seinen Fragen vor versammelter Mannschaft vorgeführt, die ich meist nicht beantworten konnte, da ich die Patienten weder aufgenommen noch jemals zuvor gesehen hatte und ich mich alleine auf die Aufnahmeberichte von anderen Ärzten beziehen konnte.
Flexülen legen und Blut abnehmen waren hier Schwesternaufgaben, so dass man sich damit leider auch nicht die Zeit vertreiben konnte. Manchmal ist man dann als Hakenhalter im OP eingeteilt gewesen und dann verging die Zeit wenigstens...
Durch das Rotationssystem konnte man zwar in alle Bereiche mal reinschnuppern, nur bis auf die Urologie (die war super toll hier!!!) war die Lehre, Einarbeitung und Aufgabenverteilung unterirdisch schlecht. Es wäre vermutlich auch nicht aufgefallen wenn ich nicht anwesend gewesen wäre, außer natürlich wenn ich als Hakenhalter im OP gefehlt hätte! Kein Wunder, dass während meines Aufenthaltes fast 10 schweizer PJler kurzfristig doch abgesagt hatten, als sie die Bewertungen ihrer Kommilitonen erfuhren.
Zudem hast du hier i.d.R. 1-2 x unter der Woche Rufdienst (von 18 Uhr bis um 6 Uhr des nächsten Tages), der weder kompensiert noch vergütet wird und 1 x pro Monat einen kompletten Wochenendrufdienst, welcher wenigstens mit 2 freien Tagen kompensiert wurde.
Hatte mir von diesem Tertial deutlich mehr versprochen und erhofft!!! Kann dieses Spital was die Chirurgie (mit Ausnahme der Uro) betrifft daher nicht weiter empfehlen!