die Bewertung meines Tertials in der Kardiologie muß sich in zwei Teile spalten.
zum ersten die Abteilung an sich:
Hier hängt es an allen Ecken und Enden. Das Ganze hat wenig mit einem Krankenhaus sondern viel mehr mit einer Fabrik gemein. Wie am Fließband wird ein Patient nach dem andern durchgeschleußt. Die Stationen sind regelmäßig bis aufs letzte Zustellbett belegt, so dass der Dienst um Betten in anderen Abteilungen betteln muß.
Dazu kommen viele Dinge die einfach nur organisiert werden müßten, mit festen Zuständigkeiten und klaren Absprachen.
Die Assistenten werden regelrecht verheizt. Arbeitszeiten jenseits von Gut und Böse und z.B. der Druck Betten für einbestellte Patienten frei zu bekommen tragen nicht zu gutem Arbeitsklima und der Möglichkeit etwas zu lernen bei.
Einzelnen Assitenten wird bei der Einstellung auch schonmal versprochen das sie in der Abteilung Echokardiografie etc. lernen könnten, in der Realität werden aber auch sie auf Station verbraten.
Schulnote: 6
zweitens die Assistenten und betreuenden Oberärzte:
Trotz all der oben beschriebenen Mißstände versuchen die Assistenten und Oberärzte dennoch dem PJler etwas beizubringen.
Die Assistenten auf meiner Station waren wenn ich den richtigen Moment erwischt hatte eigentlich immer bereit mir etwas zu erklären oder meien Aufnahmen kurz durchzusprechen.
Besonder zu erwähnen ist OA M.K.. Bei den Visiten mit ihm konnte ich ungemein viel lernen. Er machte es regelmäßig möglich dass ich auch selbst Pleuraergüsse o.ä. puntktieren konnte.
Wenn ich es dann mal geschafft habe der stetigen Flut an Aufnahmen auf Station zu entkommen und in die Echocardiografie, den Herzkatheter oder den Schrittmacher-OP zu gehen, dann hat man mir stets viel erklärt und gezeigt.
Das der Rest der Oberärzte und Assistenten meine Fragen auch beantwortete sei hier auch noch kurz erwähnt.
Schulnote: 1-2
Fazit:
PJ in der Kardio gleicht einem Lotteriespiel. Wenn man wie ich das Glück hat den richtigen OA mit den passenden Assistenten zu erwischen, man selbst bereit ist auch länger als andere PJler auf Station zu bleiben und man einigermaßen Streßresistent ist, dann kann man wirklich etwas Lernen.
