Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe 8 Wochen meines Wahltertials in der Orthopädischen Klinik in Stuttgart im Olgahospital verbracht.
Die Orthopädische Klinik im Olgaspital ist eine Schwerpunktklinik für Kinder -Orthopädie und Traumatologie und in diesem Bereich eine der größten (wenn nicht sogar die Größte) Kliniken Europas.
Dementsprechend ist das Spektrum sehr groß. Von verschiedensten Skoliosen (klassisch idiopathisch, neurogene,...), über Klumpfüße, M.Perthes, Epiphyseolysis capitis femoris, Hüftdysplasien-und luxationen, Osteogenesis imperfecta, kindliche Frakturen und posttraumatische Deformitäten der OE und UE, Deformitätenkorrektur mittels Fixateur externe, TSF und Precice-Nägeln, .... aber auch klassische orthopädische Krankheitsbilder: z.B. Hallux valgus, Genua valga/vara, Coxarthrose,...
Tagesablauf:
Morgenbesprechung/Röntgenbesprechung um 07:45 Uhr
danach bis 15:00 Uhr Sprechstunde, Notaufnahme, Station oder OP
15:00 Röntgenbesprechung aller Röntgenaufnahmen der Notaufnahme und OPs des Tages
16:00 Patientenvorstellung der für den nächsten Tag geplanten Operationen
Leider verzögert sich die Röntgenbesprechung und Patientenvorstellung am Nachmittag sehr häufig, da die Klinik ziemlich überlaufen ist und die Ärzte mit dem Andrang nicht ganz hinterher kommen. Der Tag endet meist zwischen 17:30 - 18:00 Uhr
Es wird täglich PJ-Unterricht angeboten (Radiologie, Hämato-Onko, Chirurgische Seminare, EKG-Seminare, ....)
Jeden zweiten Dienstag sind orthopädische Fortbildungen im Anschluss an die Morgenbesprechung.
Die Integration in das Team ist leider etwas schwierig, da die Arbeitsbelastung wie bereits erwähnt sehr groß ist und die "Vorsichtigkeit" aufgrund der jungen Patientin doch überwiegt und PJlern hier leider kein ausreichende Kompetenz zugemutet wird.
Selbständiges Untersuchen in der Sprechstunde/Ambulanz ist somit leider nicht möglich, es ist jedoch aufgrund der komplexen Krankheitsbilder oftmals auch berechtigt. Nichtsdestotrotz nimmt man hier einiges mit und kann jederzeit Fragen stellen.
In der Notaufnahme kann man, je nach Diensthabendem Patienten alleine untersuchen und dann gemeinsam mit den Assistenzärzten das weitere Prozedere besprechen.
Im OP sieht man spannende OPs ( Hüft-ASK, Skoliosen, TSF-Anlagen, Beckenosteotomien,...) und wird auch gelegentlich als Assistenz eingeteilt. Hier darf man je nach Oberarzt selber bohren, Hautnähte machen und evtl auch Metallentfernungen machen.
Besonders hervorzuheben ist OA Doz. Eberhardt. Fachlich top und er erklärt sehr gerne und wirklich gut! Unbedingt in seine Spezialsprechstunden mitgehen, man profitiert enorm! Aber auch die Sprechstunden der anderen Oberärzte sind sehr interessant und lehrreich!
Ich habe bzgl meines Tertials gemischte Gefühle.
Leider geht man als PJler etwas unter, aber wenn man aktiv dahinter ist kann man im Olgäle sehr viel spannendes Sehen und Lernen.
Kurzum: Für Orthopädie-Interessierte zu empfehlen