Um das Wichtigste gleich vorweg zu nehmen: Ich empfehle das Bruderholzspital jedem an Innerer Medizin interessierten Studenten.
Ich möchte im folgenden kurzen Bericht versuchen, euch einen mehr oder weniger chronologischen Einblick in meine zwei Monate im Bruderholzspital zu geben.
Da dies meine erste Stelle als Unterassistent / PJler war, ging ich ohne grosse Erwartungen und mit viel Vorfreude am ersten Arbeitstag ins Bruderholzspital für eine Einführung. Diese zog sich über einige Stunden dahin und darauf folgte ein Treffen mit einem "Buddy", der uns das Spital und alles drum und dran zeigen sollte. Leider klappte das nicht, was bedeutete: die Sekretärin kam, zeigte uns die Garderoben, begleitete uns auf die Station und wünschte uns viel Spass beim Arbeiten...Auf der Station waren die Assistenten nicht wirklich informiert, dass ein Unterassistent für einen Monat bei Ihnen sein würde. Dementsprechend musste man relativ viel Eigeninitiative an den Tag legen, um eingebunden zu werden. Damit hatte ich zu Beginn einige Probleme, insbesondere wenn man von anderen Studenten hört, dass bei ihnen alles top organisiert und koordiniert ablief (hier definitiv nicht). Aber schlussendlich konnte ich in meinem Monat auf der Station viel lernen (vielleicht weniger im medizinischen Sinne, als generell in der Funktionsweise und der Struktur eines Spitals).
Den zweiten Monat arbeitete ich auf der Notfallstation und muss ehrlich sagen, dass ich absolut begeistert war. Das Team ist toll, die Assistenzärzte binden dich ein und delegieren dir diverse Aufgaben ab. Die NFS ist interdisziplinär, was für mich bedeutete, dass ich Innere Medizin und Chirurgie abzudecken hatte. Wenn man seine Nützlichkeit in den ersten Tagen unter Beweis gestellt hatte, konnte man Nähen, Punktieren, Staten, Patienten aufnehmen, Schneiden etc. Also wirklich das gesamte Spektrum der Notfallmedizin Erleben und Teilhaben (ausser der Schockraum wird nicht wirklich oft gebraucht, da alles "grosse" nach Basel oder Liestal geht).
Im Grossen und Ganzen war es eine sehr angenehme und lernreiche Zeit im Bruderholz. Ich würde euch stark empfehlen auf die Notfallstation zu rotieren, da ihr hier am meisten lernen könnt. Gleichzeitig hatte ich viel Eigenverantwortung was meine Arbeitszeiten betraf. Ich kam und ging eigentlich wie ich wollte ( und war dann einfach jeweils 8-10h am Arbeiten).
Das "Negative" war in meinen Augen einzig die Unorganisiertheit was meine Person anging. Ich wusste eigentlich bis zum Schluss nicht wer für die UAs der Medizin verantwortlich war, bei wem ich Ferientage angeben musste, wer für Fragen und Antworten meinerseits anzusprechen war und bei wem ich meine zwei Monate testiert bekommen kann. (Aber das sind ja alles nur Kleinigkeiten)