PJ-Tertial Orthopädie in Klinikum Grosshadern (8/2017 bis 12/2017)

Station(en)
H 11 G 11
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Beim PJ in der Orthopädie Großhadern erlebt man von absolut top bis bodenlosen Flop so ziemlich alles. Zunächst einmal ein paar Pluspunkte: Das Spektrum, welches in der Uniklinik behandelt wird ist extrem groß. Man sieht vom einfachen VAC-Wechsel bis hin zu höchst seltenen und anspruchsvollen Tumor-OPs alles. Man rotiert alle 2 Wochen in eine andere Abteilung, die verbliebenen 4 Wochen kann man bei der Rotation Prioritäten setzen und somit Bereiche von besonderem Interesse nochmals vertiefen. Als Lernpersönlichkeit sollte man engagiert sein und viel selbst nachschlagen und nachfragen. Von selbst bekommt man sonst je nach Klinik und OP-Team verhältnismäßig wenig erklärt. PJ-Unterricht oder PJ-Fortbildungen gibt es leider keine, auch ein lernfreier Tag gehört der Vergangenheit an. Man kann sich jedoch zum Glück die Studienzeit als interne 10Tage Fehlzeit anrechnen lassen, was zumindest ein gewisser positiver Punkt ist.
Das Ansehen der PJ-ler bei den Ärzten schwankt extrem. Es gibt ausgesprochen nette Teams, bei denen man immer willkommen ist und einem gerne viel erklärt wird und im Gegensatz dazu den ein oder anderen Arzt, der so ziemlich von seinem Treppchen das er als PD oder Assistenzarzt erklommen hat auf alle anderen herunter tritt. So variiert auch das Tätigkeitsspektrum im OP wo man in einem Team als wertvolle Hilfskraft durchaus verantwortungsvolle Aufgaben, die teilweise über Knüpfen und Nähen hinausgehen, zugeteilt bekommt bis hin zu cholerischen Ausrastern in anderen Teams, die man als dummer Hakenhalter über sich ergehen lassen muss. Es kann somit gut sein, dass man von einem Arzt durchaus für sein bereits überdurchschnittliches theoretisch und praktisches orthopädisches Wissen gelobt wird, wohingegen man am nächsten Tag von einem anderen Orthopäden als unwissend und blöd bloßgestellt wird.
Beginn ist in der Regel um 7:30 mit Blutabnahme und anschließender Begleitung auf Visite. Je nach Team ist man dann im OP oder der Sprechstunde eingeteilt. Nach beenden der Sprechstunde geht man oft gemeinsam Essen. Marken bekommt man vom Klinikum gestellt. Wenn man im OP ist kommt es je nach OP-Programm aber durchaus vor, dass man ohne Mittagessen ausgeht. Ein großes Plus sind bezahlte OP-Assistenten, die teilweise die unangenehmen, zahllosen Hüft und Knie TEPs assistieren, sodass man nicht immer plötzlich aus einer interessanten Sprechstunde angefunkt wird um 3h Haken zu halten. Um 15:00 findet die oft sehr interessante Röntgenbesprechung mit Diskussion der abgeschlossenen und anstehenden OPs statt. Dienstschluss ist je nach Team und OP-Programm sehr variabel zwischen 15:30 und 18:00
Am Ende möchte ich ganz besonders das Kinder-, Tumor-, und Schulterteam hervorheben, die sich allesamt durch eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, freundliche Ärzte, hohes PJ-Ansehen und ausgezeichnete Lehre hervorheben. Allen PJlern kann ich sehr empfehlen möglichst viel Zeit in diesen Teams zu verbringen, da man dort wirklich viel lernt. Ansonsten muss denke ich jeder für sich selbst ein bisschen herausfinden, wo es einem gefällt und was man mitnehmen kann.
Fazit: PJ-Bewertung sehr gespalten, teilweise sehr gute Erfahrungen, teilweise absoluter Flop. Man kann viele interessante orthopädische Spezialfälle sehen. Lehre verbesserungswürdig. Wie viel man aus dem PJ mitnehmen kann hängt stark vom eigenen Einsatz ab.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.73