PJ-Tertial Gastroenterologie in CHU Amiens (3/2017 bis 6/2017)
Station(en)
HGE A, Endoskopie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Da ich mich nicht sehr für Innere interessiere, hatte ich beschlossen, mein Innere-Tertial in Frankreich zu verbringen. Eher zufällig ist es Amiens geworden. Die Stadt hat ca. 100.000 Einwohner und ist nicht die schönste Stadt Frankreichs, trotzdem ist es hier sehr schön.
Meine WG habe ich unter appartager.fr gefunden. Dann ging auch schon das Tertial los.
Die Klinik liegt etwas außerhalb im Süden von Amiens, ist aber mit dem Bus super zu erreichen.
Arbeitsbeginn ist um halb 9. Außer dienstags und mittwochs: dienstags gibt's ab 8Uhr PJ-Unterricht mit einem sehr netten Oberarzt, bei dem die Studenten jeweils Fallberichte mit passenden Fragen vorstellen. Mittwochs morgens ab 8Uhr ging's zur Capendo, einer Besprechung der schwierigsten Fälle der Woche mit Gastroenterologen, Radiologen, Chirurgen,....
Vormittags war dann Visite. Man bekam seine eigenen Patienten zugeteilt, um die man sich eigenständig kümmern musste. Das heißt Visite, körperl. Untersuchung, Untersuchungen anmelden, Vorbefunde besorgen. Danach wurden die Patientenfälle dann zusammen mit dem Interne besprochen.
Mittags konnte man immer sehr günstig mit den anderen Medizinstudenten im SELF essen.
Nachmittags wurden noch die restlichen Aufgaben der Visite abgearbeitet und die Aufnahmen gemacht. Wenn nichts zu tun war, durfte man entweder schon vorm Mittagessen nach Hause gehen, oder sich noch Magen-/Darmspiegelungen anschauen.
Die Praktika der frz. Medizinstudenten sind in Amiens im 2 Monatsrhythmus eingeteilt, d.h. es sind eigtl immer andere Medizinstudenten da, was manchmal etwas viel ist (in unserem Sektor waren bei 10 Patienten 2 Externes + ich da), aber grade zu Beginn war das auch eine große Hilfe. Die frz. Medizinstudenten waren auch nachmittags da, außer donnerstags, da war nachmittags frei.
Vom Freizeitfaktor habe ich unter der Woche nicht viel unternommen. Dafür war ich viel am Wochenende unterwegs: Amiens hat eine gute Anbindung nach Paris, Lille, Küste, Rouen,...Ich habe viel von der Region gesehen und entgegen meiner Erwartungen sogar viel Medizinisches aus der Gastro mitgenommen dank den super netten Internes und Oberärzten und dem super PJ-Unterricht.
Bewerbung
Beworben habe ich mich ca. 1 Jahr vorher per Mail beim Chefarzt Prof. Nguyen-Khac. Dieser sendete mir auch direkt eine Zusage. Man musste nur noch einige Unterlagen nachschicken.
Probleme gab es bei mir nur, da ich das PJ-Tertial im Rahmen eines ERASMUS+ Stipendiums absolvieren wollte und die frz. Mitarbeiter und Sekretärinnen sich quer stellten, da Amiens keine Partnerschaft mit meiner Uni hatte (was aber auch nicht nötig war). Letztlich, nach etlichen Mails und mit Hilfe meines deutschen ERASMUS-Büros, wurden alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt und ich konnte mein Tertial starten.