In der Psychosomatik läuft das PJ anders ab als in der somatischen Medizin, man ist bei Aufnahmegesprächen und Gruppentherapien dabei, kann aber leider selbst nicht viel machen, was auch verständlich ist.
Als PJ kann man am Anfang der stationären Aufnahme die körperliche Untersuchung und medizinische Anamnese selbst übernehmen, da die Patienten wegen psychischer Erkrankungen da sind, gibt es da meistens nicht viel zu erheben. Ist aber trotzdem interessant einfach weil man Zeit hat und ganz ausführlich über alles sprechen kann. Außerdem kann man die Blutentnahmen übernehmen, sind meistens nicht viele.
Die Station 6D ist eine Station für junge Erwachsene mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, dort war ich 8 Wochen. Die Ausrichtung der Station ist verhaltenstherapeutisch. Ich persönlich bin mit der Oberärztin nicht so gut klargekommen, was die Zeit dort teilweise etwas anstrengend gemacht hat, da man viel zusammen im Team sitzt und sich bespricht.
Auf der Station 2H war ich 4 Wochen. Es ist die Privatstation und es kommen ebenfalls Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern dort hin. Die Station ist gemischt verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch und die Patienten haben mehr Freiheiten. Ich habe mich dort wohler gefühlt.
Insgesamt war es eine sehr interessante Zeit. Vor allem, dass man die Patienten wirklich kennen lernt, ist etwas das in der Somatik so nicht vorkommt und das wirklich spannend ist. Mir ist es schwer gefallen, dass man sich teilweise nicht so einfach abgrenzen kann, da die Therapien und der Stationsalltag natürlich viel persönlicher und emotional aufreibender sind als auf einer somatischen Station.
