Ich habe mein Innere-Tertial als letztes Tertial in Bogenhausen absolviert. Dort hat es mir ausgesprochen gut gefallen. Die sehr gute Bewertung bezieht sich insbesondere auf den Teil in der Gastroenterologie. Das kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen. Das Team ist total nett, man wird dort sehr gut aufgenommen. Alle geben sich Mühe, etwas beizubringen. Klar gibt es da auch Aufgaben wie Blut abnehmen, Braunülen legen etc., aber das gehört ja auch dazu und es ist schließlich auch wichtig, dass man das später kann. Man kann (und soll) jeden Tag bei den Visiten teilnehmen, und auch teilweise die Patientengespräche da führen. Auch bei der täglichen Oberarztvisite ist man fest eingeplant. Man kann Patienten unter Aufsicht eigenständig betreuen und ordnet Untersuchungen an, überlegt sich DDs und schreibt dann auch deren Entlassbriefe. Grundsätzlich ist man immer für die Neuaufnahmen zuständig und stellt die dann auch in der Mittagskonferenz vor. Ich hatte das Gefühl, richtig ein Mitglied des Teams zu sein. Die Koordination des PJs dort war auch total gut -es gab eine Art unausgesprochenes Curriculum für PJler-Aufgaben, was nicht zuletzt an dem PJ-Beauftragten der Gastro, OA Lewerenz liegt, der sogar auch Extrateachings gegeben hat, obwohl wir nicht auf seiner Station waren und die Lehre dort sehr ernst nimmt. In der Kardio wars auch gut, aber insgesamt waren da mehr Arbeiten, bei denen man nicht so viel lernt (Blut, Braunüle..) und man durfte keine eigenen Patienten betreuen. Ich war da aber nur relativ kurz, kann also auch gut sein, dass ich da etwas unfair bin. Das Team dort war auf jeden Fall auch sehr nett. In der Notaufnahme kriegt man nochmal einen Überblick über verschiedenste Krankheitsbilder, sieht viel. Leider waren zu meiner Zeit dort extrem viele PJler und sonstige Praktikanten. Obwohl wir uns selbst in Schichten eingeteilt haben, standen wir uns oft gegenseitig im Weg und hatten eher wenig zu tun. Was sehr schade war, war, dass das Verhältnis zur Pflege dort extrem schlecht war. Klar gab es auch Ausnahmen, aber es war doch erstaunlich, wie von vornherein unfreundlich die meisten dort uns begegnet sind. Ich habe mich immer allen vorgestellt, Arbeiten der Pflege abgenommen etc. -wie die anderen Pjler auch - das hat trotzdem nichts genutzt. Ich denke, wenn man das nicht persönlich nimmt, sondern sich klar macht, dass die Arbeit dort sehr stressig ist und es sicher nervig ist, wenn man als Pflege schon Jahre dabei und also sehr erfahren ist, und immer die neuen, unerfahrenen und mitunter wohl auch mal unfreundlich-überheblichen Pjler einlernt, kann man das etwas verstehen und kommt damit gut zurecht. Und wenn man auch mal in die Nacht wechselt, oder sich an Ärzte anderer Disziplinen ranhängt, kann man in diesem Bereich viel mitnehmen und lernen.
Teaching war fix dreimal die Woche, Radiologie, EKG, sowie einzelne Fächer-Teachings (Rheuma, Kardio etc.), zudem noch Klinische Chemie-Praktikum. Das meiste war sehr gut. Zudem hatte man am Freitag immer nur einen halben Tag, wo man morgens in den einzelnen Funktionen war. Da konnte man viel praktisch sehen und lernen und dazu wars nett, etwas früher Wochenende zu haben.
Am ersten Tag wird man eingeteilt in zwei (bei mir waren es drei) Bereiche, also entweder Kardio oder Gastro und dann Rheuma, Pulmo, Notaufnahme oder Endokrinologie. Die anderen waren auch sehr zufrieden, also ist wahrscheinlich egal, wo man hingeht, eher dann nach Neigung entscheiden.
Also insgesamt kann ich das Tertial dort uneingeschränkt empfehlen!
Bewerbung
Bewerbung über die TUM, habe das als 1. Wahl angegeben.