PJ-Tertial Hämatologie/Onkologie in Vivantes Klinikum Neukoelln (12/2016 bis 3/2017)

Station(en)
33
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Tja, was für ein Tertial!!!

Hat damit begonnen, dass wir direkt nach Weihnachten anfangen müssten. Zu dieser Zeit waren natürlich alle anderen im Urlaub, was dazu führte dass ich erst nach 1,5 Wochen einen Kittel erhielt, mein Namensschild und der Zugang zum Kliniksystem dauerte 6 Wochen und den hätte man sich auch sparen können, da der für Studenten so limitiert ist, dass man damit nicht wirklich arbeiten kann.

Zum Positiven:
- Die Assistenzärzte waren sehr nett. Man wurde freundlich aufgenommen, und es waren immer alle bemüht, dass man etwas lernt. Man konnte eigene Patienten betreuen, bei Punktionen (Aszites, Pleura, Liqour) assistieren und relativ schnell auch selbstständig durchführen. Ich habe mich durch sie wie eine ärztliche Kollegin gefühlt.
- Auch der Oberarzt der Station ist nett, man konnte immer fragen stellen und Patientenfälle mit ihm durchsprechen.
- Es gibt eine MTA die Zugänge legt und Portnadeln wechselt. Man kann ihr aber auch immer Arbeit abnehmen. Sie ist eine sehr nette Person.
- Es gibt eine Blutentnahmeschwester. Man selbst muss nur in die Isozimmer. Ist die Schwester krank, muss man meistens allein das Blut der gesamten Station abnehmen und wenn auf der Nachbarstation keine Schwester ist wird man dort zur Blutentnahme geschickt.
- die wöchentliche Palliativmedizinbesprechung ist sehr zu empfehlen.
- Es gibt im Haus regelmäßig Fortbildungen. Zu der Qualität kann ich leider nichts sagen, bin kein einziges mal dort gewesen.

Zum Negativen:
- Die Chefin ist die Eiskönigin der Abteilung. Ich habe selten jemanden wie sie erlebt und würde auch keinem empfehlen unter ihrer Führung einen Job anzunehmen. PJler ignoriert sie total, zwar darf man Patienten in der Visite vorstellen, bekommt dann dazu aber nicht wirklich ein Feedback. Sie betritt gern den Raum und sagt "Guten Morgen Fr...", die eigene Präsens wird völlig ignoriert. Während der Chefarztvisite ist die Hauptaufgabe des PJlers Klappe halten und die Telefonabnahme des Stationsarzt. Lasst es bloß nicht zu lang klingeln wenn sie im Raum ist! Dan gibts den Eiskönigin-Blick. Ich habe in meinen anderen Tertialen sehr nette Chefärzte erlebt, solch eine Ignoranz ist mir bisher nirgends begegnet. Den Assistenzärzten dort geht es auch nicht viel besser....
- Das Arzt-Pflege-Verhältnis ist unterirdisch. Auch sowas habe ich bisher nie erlebt. Der Graben ist so tief, dass man den Hass untereinander sehen und fühlen kann. Als PJler wird man auch hier von vielen ignoriert. Es gibt hier kein Hallo, kein Bitte und kein Danke. Wenn man was von dir will heißt es " DU legst jetzt einen Zugang in Zimmer ...", "Ich muss aber erst im Isozimmer Blut abnehmen", "NEIN du legst jetzt sofort einen Zugang!". Das ist der tägliche Umgang der dort herrscht. Natürlich wirkt sich das ganze auch auf Patienten aus. Auf keiner anderen Station habe ich mehr medizinische Fehler erlebt und auf keiner anderen Station haben Patienten lieber Schmerzen ertragen als zu klingeln ( aus Angst vor der Schwester) oder nach der Chefarztvisite geheult. Ausnahmen gibt es allerdings (die MTA, die Stationsleitung, Sch. Viola). Auf Station 34 ist die Situation wohl anders..
- Studientag gab es für mich, aber es war immer wieder ein Thema...der Oberarzt sagte anfänglich "Eigentlich gibt es hier keine Studientage", und auch ein Facharzt der Station meinte "Mit Studientag kannst du deine Patienten nicht richtig betreuen". Ich hab meinen Studientag unabhängig davon genommen...bei der PJlerin auf der Palliativmedizin waren Studientage kein Problem.
- Ich habe ein Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen, voller Rechtschreibfehler.

Naja, es gibt unzählige Geschichten die ich aus diesem Tertial erzählen könnte. Abschließend möchte ich sagen, dass ich bereits in der Onkologie gearbeitet habe (als Studentin) und auch Famulaturen in der Onkologie gemacht habe und mich bewusst für dieses Krankenhaus und diese Station entschieden habe. Meine Erwartungen wurden leider enttäuscht und ich würde nicht nochmal dort mein Tertial absolvieren. Wer sich für Onkologie im PJ interessiert, dem empfehle ich:
- St. Joseph KH Tempelhof: netter Chef, nette Stimmung, PJler Ansehen gut
- Charite Benjamin Franklin: habe dort famuliert und war dort sehr zufrieden. Gab damals auch zwei PJler dort die zufrieden waren.
Bewerbung
Über die Charité
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.67