PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Evangelisches Krankenhaus Giessen (9/2016 bis 1/2017)

Station(en)
Innere
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Wir durchliefen die Stationen 2, 5 und 6 (Kardio, etwas Pulmo + Gastro=gesamte Innere). Falls man am Anfang erwartet im Team vorgestellt zu werden oder dass der Chef weiß, dass man kommt, ist man hier fehl am Platz. Man bekommt jedoch eine Einführung von der Sekretärin, die sich wirklich sehr bemüht die Interessen der Ärzte/ Klinik durchzusetzen. Freie Tage über Weihnachten? Nein das ist nicht drin auch wenn Sie die Klinik wechseln. Wochenenddienste nicht besetzt? Das geht so nicht...ihr müsst euch eintragen. Sie würden gerne mehr sehen hier? Dann verzichten Sie doch auf Ihren Studientag. Achso das Angebot in den Waldhof zu gehen habe ich Ihnen mit Absicht unterschlagen, damit hier noch genug PJler zum Blut abnehmen sind. (Tipp am Rande: PJler der im Terital nach uns im Waldhof war sagte, dass es dort 1000 mal besser sei und man wirklich etwas beigebracht bekommen würde.)
Die Assistenzärzte sind soweit nett, trotzdem darf man von 8-12 nur Blutentnahmen machen, Vigos legen und Lasix spritzen. Nach dem Mittagessen freuen sie sich riesig, wenn man ihre Aufnahmen macht. Diese werden anschließend in der Regel durchgesprochen und so kann man doch wenigstens etwas lernen. Die Visiten konnte ich in 4 Monaten ca 4 mal mitnehmen und dass auch nur in der Kardio, weil der Chef einen dazu bittet. Auf mein Nachfragen hin, ob die Blutentnahmen nicht warten könnten hieß es immer nur, dass diese sehr wichtig seien und das nicht so gut wäre... Die Fortbildungen waren durchaus gut, wenn sie denn stattgefunden haben (1 ist immer pro Woche ausgefallen) und man denn hingehen konnte. Nach einem in der Gruppe gemeinsam erbetenem Gespräch bei dem ärztl. Direktor, bei dem wir unsere Anliegen vertreten konnten, wurden die Chefärzte wohl angehalten, dass wir doch noch Patienten übernehmen dürfen...In der letzten Woche meines PJ´s in der Inneren war es dann soweit. Ich hatte eigene Patienten. Naja... der Chef wunderte sich, warum ich noch keine Visite gemacht hätte und er mich immer nur Blut abnehmen sehen würde. Tja das lag daran, dass die Assistenzärzte dann doch etwas ungehalten wurden, weil Sie selbst an einem Tag der Woche nur die dringenden Blutentnahmen machen mussten und dies der Pflege und mir deutlich zu verstehen gaben (Zitat Assistenzarzt zur Schwester: "Ich soll das Blut abnehmen? Das ist Pjler Aufgabe. Mach ich nicht."). Dies trifft sicherlich nicht für alle zu, aber doch für einige. Man schafft es neben der Stationsarbeit so gut wie nie (3 halbe Tage im PJ) in die Funktionseinheiten reinzuschnuppern(Gastro, Colo, Sono, Ergo, Herzkatheter, Echo). Eigentlich ist es nicht nötig, dass ich das jetzt schreibe, aber auch noch fast ein Jahr später empfinde ich dieses PJ-Tertial als bodenlose Unverschämtheit. Für nachfolgende Generationen hat das Ansprechen hoffentlich etwas bewirkt und das EV sieht ein, dass Pjler die Ärzte von Morgen sind und im worst case auch noch die eigenen Assistenzärzte, die nicht vernünftig ausgebildet sind...
Im Vergleich zu anderen Krankenhäusern (auch in anderen Ländern) war dies das Krankenhaus in dem ich mit Abstand am wenigsten gelernt habe, mich am unwillkommensten und am wertlosesten gefühlt habe.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93