OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Ich habe mein Wahltertial in der Neurochirurgie des Nordstadtklinikums in Hannover verbracht und kann diese Abteilung nur weiterempfehlen!
Die Klinik verfügt über eine Normalstation mit ca. 30 Betten, einer eigens neurochirurgisch geführten Intensivstation und einer täglich laufenden Ambulanz. Der Schwerpunkt der Klinik liegt vor allem im Bereich der vaskulären Neurochirurgie, sodass viele SAB Patienten und Aneurysmen oder AVMs behandelt werden. In 2-3 Operationssälen pro Tag werden allerdings auch viele Kopftumoren, Wirbelsäulen (HWS, BWS, LWS) oder periphere Nerven operiert. Mit Ausnahme der funktionellen Neurochirurgie war es mir somit in meinen 3,5 Monaten möglich, ein sehr breites Spektrum zu sehen, wie es sonst nur in Universitätskliniken üblich ist.
Als PJ-Studentin wurde ich freundlich aufgenommen und sehr ins Team eingeschlossen . Mit einem eigenen Telefon war man jederzeit erreichbar und wurde so zu Operationen oder Notfällen in der NA angerufen und mitgenommen. Erstassistenzen im OP waren häufig die Regel, sowohl bei Bandscheiben, als auch bei Tumoren oder einem Aneurysmaclipping. Auch als Zweitassistenz war man immer im OP willkommen und stand am Tisch. Man kann erste mikrochirurgische Erfahrungen sammeln, viel nähen und Bohrlöcher bohren,....
Seitens der Oberärzte und Assistenzärzte wurde viel erklärt und hinterfragt, sodass die Lernkurve stetig anstieg. Neben dem Einsatz im OP konnte man jederzeit in der Ambulanz oder auf der ITS helfen oder Patienten stationär aufnehmen und im Verlauf mitbetreuen. Die Stationsarbeit inkl. Blutentnahmen, Viggos, Verbandswechseln, Drainagen entfernen, Briefen, Rehaanträgen, Lumbalpunktionen o.ä. wurde fair im Kreise der Assistenten und Studenten verteilt. Eine Rotation auf die Intensivstation ist auch jederzeit möglich gewesen.
Insgesamt fand daher eine sehr praktische Ausbildung in der Nordstadtklinik statt, welches durch Einzelunterricht und Fallbesprechungen ergänzt wurde. Einmal wöchentlich findet die neuroonkologische Tumorkonferenz teil, in welcher interdisziplinär alle Fälle der Abteilung besprochen werden. Die tägliche Röntgendemo leiten meist der Chefarzt oder der ltd. OA der Neuroradiologie im Hause.
Die Teilnahme an Diensten ist nach Rücksprache möglich, jedoch wird Wert darauf gelegt, den Regelbetrieb kennenzulernen. Mir wurde zudem die Teilnahme an der Jahrestagung der DGNC angeboten, sodass ich mit einigen Assistenzärzten und dem Chefarzt zum Kongress fahren konnte.
Wer wirkliches Interesse an der Neurochirurgie hat, ist in dieser Klinik sehr gut aufgehoben und kann vieles Lernen! Ich kann mich für ein großartiges Tertial nur bedanken!