Dank der Turnusärzte ist das Arbeiten auf Station und das Sozialleben in Österreich einfach viel viel angenehmer! Man wird relativ schnell ins Team integriert, darf voll mitarbeiten, aber auch mal jammern und sagen, wenn man was nicht will, dann machts wer anderes, da man fast auf einer Stufe steht. Mit den Oberärzten ist man auch per du und dass die zwei Mal pro Tag Visite gehen steht außer Frage, man steht also nicht so im Regen, wie manchmal die jungen Assistenten in Deutschland.
Mein einziges Pech war, dass zu der Zeit niemand dort Chirurg werden wollte und wir immer schnapsen mussten, wer Haken halten gehen muss :D meistens stand ich dann morgens bei einer Struma, während die Turnusärzte die Visite ausgearbeitet haben und kam im Laufe des Vormittags zurück auf Station, um mit Aufnahmen zu machen. Für größere OPs wie Whipple haben wir uns meist mittags ausgelöst, sodass man eigentlich nie den ganzen Tag im OP verbringen musste, wenn man nicht wollte. Die laparoskopischen wurden sowieso von Oberarzt und Assistenzarzt zusammen gemacht, da wurde man maximal abgerufen, wenn zu offen konvertiert werden musste.
Stationsarbeit ist das Übliche: Frühbesprechung um 7:00Uhr, danach kurzer Kaffee, Visite, Patienten aufnehmen und Zugänge legen, Kurven anlegen, Untersuchungen anmelden, ein bisschen rumtelefonieren, Medikamente spritzen, Kurzbriefe schreiben (die sind tatsächlich sehr kurz), etc. Blut abnehmen kam nur ab und zu vor, da das mittlerweile Pflegeaufgabe ist.
Mittagessen gehen war eigentlich nie ein Problem, und wir sind auch immer alle zusammen los. Für 2,47€ gabs das Standardmenü, wo man aus drei Essen auswählen konnte, inklusive Suppe, Salat, Dessert und Getränk. Zwei Gerichte gabs dann auch noch, die etwas teurer waren. Insgesamt aber alles richtig lecker!
Danach war auch fast nur mehr auf Nachmittagsvisite warten angesagt und offizieller Dienstschluss war um 15:30, durfte aber auch oft früher gehen.
Unterricht gabs für die Turnusärzte ein Mal die Woche zu wechselnden Themen, wo man mitgehen konnte, wenns einen interessiert.
Zimmer im Wohneim gabs gratis, Handtücher und Bettwäsche wurden immer frische ins Zimmer gelegt, Internet exklusive. Wobei mein Zimmer am Ende des Flurs war und man etwas näher am Treppenhaus das WLAN vom Aufenthaltsraum wohl noch gereicht hätte.
Man durfte vier Mal pro Monat Nachtdienst mitmachen für 95€ Gehalt und den nächsten Tag frei. Wobei man meistens um 12 ins Bett kommt und dann auch nicht mehr angerufen und nicht zur Frühbesprechung erwartet wird. :)
Wels an sich hat eine ganz süße Innenstadt aber nicht wirklich überragend viel zu bieten. In 10min ist man allerdings in Linz und da siehts schon etwas anders aus. Außerdem machen die Turnusärzte abends häufiger was zusammen und nehmen einen eigentlich immer gern mit :) Hatte auch das Glück, einen Pharmavortrag im Sterne-Restaurant inklusive drei Gänge Menü und die Weihnachtsfeier zu erwischen :D
Bewerbung
per Mail an die Sekretärin die unter KPJ stand, ging super unkompliziert auch noch 4 Monate vorher. wollten aber Hauptwohnsitz und Sozialversicherungsnummer, da ich Österreicherin bin und das in Österreich hab, weiß ich nicht, ob das Probleme geben könnte.