Vorweg sei gesagt, dass ich nicht Pädiatrie machen möchte, sondern mich zur Vorbereitung auf den Allgemeinmedizin-Facharzt dort beworben hatte.
Wer in der Pädiatrie am UKW als Assistenzarzt anfangen möchte sollte unbedingt dort PJ machen, um die Einstellungschancen zu erhöhen!
Die verschiedenen Rotationen:
los ging's auf BLAUE BERGE. Dort werden insb. neurochirurgische Kinder vorsorgt, außerdem Typ1-Diabetiker (insb. zur Ersteinstellung), syndromale Erkrankungen, (unklare) Kopfschmerzen,... insg. eine recht gemischte Station mit Kindern verschiedenster Alter.
Das ärztliche Team dort war super und mir wurde nach kürzester Zeit sehr viel zugetraut, sodass ich Kinder selbständig aufnehmen durfte (dann natürlich nochmal ausführliche Übergabe an die behandelnden Ärzte), z.T. mit Blutentnahme. Auch Lumbalpunktionen, die dort im Schnitt 1-2x/Wo vorkommen, durfte ich selber machen (kommt insg. wohl auf den PJler und sein Engagement drauf an).
OA Maier ist sehr sehr freundlich, es gibt ganz flache Hierarchie-Strukturen und das ärztliche Team war meistens bester Stimmung. Leider ist das Arztzimmer relativ klein, aber am Ende meiner Rotation auf Station wurde endlich auch ein Studenten-PC im Zimmer eingerichtet, sodass PJler jetzt eventuell auch mehr im Patientenbetreuungs-Prozess mithelfen können (z.B. Anmeldungen machen) bzw. Blutwerte nachschauen können etc. - kann ich leider keine Auskunft zu machen.
Aber mit Visite und Aufnahmen war man auch so gut und viel beschäftigt, langweilig war mir eigentlich nie und ich habe sehr, sehr viel von den Ärzten lernen dürften. Mit den meisten Schwestern und Pflegern geht alles bestens Hand in Hand und auch die haben mir ganz viel Hilfe entgegengebracht. Große Empfehlung!
AMBULANZ (= Notaufnahme + Spezialsprechstunden)/ONKOLOGISCHE TAGESKLINIK: Hier bin ich viel bei verschiedenen Ärzten mitgelaufen, u.a. in den Spezialsprechstunden der Neuropädiater, den Nephros, ... sowie in der Notfallambulanz, wo man oft auch eigene Patienten schon mal anschauen darf oder für den Arzt dokumentiert, während der die Patienten sichtet. Es kommt ein bisschen drauf an, bei welchem Arzt man landet, dann aber kann man sehr viel lernen, nicht zuletzt einfach durchs Sehen der vielen verschiedenen Krankheitsbilder (z.B. Ausschläge).
In der Onko-Tagesklinik bin ich ebenfalls einige Tage mitgelaufen, durfte dort insb. von Arzt Alex sehr viel lernen (er erklärt extrem gut!), Knochenmarks- und Lumbalpunktionen machen, ... ebenfalls super!
SEESTERN: Hierbei handelt es sich um die Infektio-Station. Extrem lehrreich, insb. im Winter, um auskultatorisch fit zu werden und die "Wald-und Wiesen"-Infektionen der oberen Atemwege kennenzulernen und die Therapie zu verstehen (v.a. Bronchitiden)! Aber auch sonst gab es spannende Fälle - V.a. Meningitiden, Tbc, M. Wegener bei einer Jugendlichen!, Herzfehler, ...
Insb. auf dieser Station durfte ich das Blutabnehmen, auch bei den Kleinsten, lernen!
Ich kann Pädiatrie als Wahlfach wärmstens empfehlen - auch für die, die prinzipiell vielleicht eher die Innere für die Facharztausbildung im Sinn haben! Man sieht und lernt extrem viel im Umgang mit Kindern, vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen.