Ich habe hier nicht meine richtigen Daten angegeben (nicht den richtigen Zeitraum und nicht die richtige Heimatuni) und ich schreibe diesen Bericht nach meinem erfolgreichen Examen. Warum? Weil die negativen Berichte mittlerweile aufgefallen sind und die Abteilung die Probleme lieber "intern" lösen will und nicht hier in der Öffentlichkeit. Mir wurde gedroht, dass man nachvollziehen kann wer ich bin und mich "fertig machen" will, auch noch nach dem Examen, wenn ich mich hier im Forum beschwere.
Zum Ablauf: Man ist 8 Wochen in der V-CHIR und 8 Wochen in der U-CHIR.
Die Unfallchirurgen sind menschlich voll in Ordnung. Die Stationsarbeit ist ein wenig langweilig, aber da ist man auch eigentlich nicht eingeteilt. Im OP ist man 2. Assistenz bei Hüft-TEPs oder Knie-TEPs. Am besten hat mir die Zeit in der Notaufnahme gefallen, weil man hier am meisten praktisch machen konnte und viele verschiedene Krankheitsbilder gesehen hat.
Die Viszeralchirurgen sind lange nicht so nett und entspannt wie die Unfallchirurgen - es gibt viele Spannungen innerhalb des Teams und es wird viel gemobbt. Einige Oberärzte schreien oder giften rum. Insgesamt fühlt es sich ein wenig so an, als würde man in eine Parallelwelt kommen: Fast alle von den Oberärzten sind schon seit Jahrzehnten in der Klinik und haben sich da ihre autoritäre Hackordnung aufgebaut (und halten ihre kleine WKK-Welt auch für die richtige Welt). Als Neuling steht man da ganz unten in der Hierarchie. Die jungen Assistenten bekommen das gnadenlos zu spüren und auch als PJler kriegt man Frust und Aggression voll ab. Im OP kriegt man nichts erklärt, wenn man Fragen stellt, kommen statt Antworten Gegenfragen. Trotzdem kriegt man allenthalben zu hören, dass neue Assistenten dringend gesucht werden: So wird das jedenfalls nix!!! Diese Abteilung ist menschlich wirklich unterirdisch - so will ich nicht enden!