Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Ich habe mein Pflichttertial in der Chirurgie in Demmin auf Grund persönlicher Empfehlung absolviert und werde es jedem uneingeschränkt weiterempfehlen. Über die 3 PJler, welche die Bewertungen weiter unten geschrieben haben, regt sich immer noch das ganze Haus auf. Klar, es gibt eine Spätbesprechung um 15:30, sodass man nicht früher abhauen kann (kann man wohl, mann muss nur mal lieb fragen). Die freie Zeit ist mir persönlich nicht negativ aufgefallen - da bleibt auch mal ein halbes Stündchen für einen privaten Schnack oder ein ausführliches Mittagessen in der Mittagssonne - gibt schlimmeres.
Ich habe mich vom ersten Tag an willkommen gefühlt. Da wir insgesamt 4-5 PJler waren, gab es einen Rotationsplan: 1-2 Studenten je auf der allgemein- bzw. unfallchirurgischen Station, und ein Student in der Notaufnahme bzw. der praestationären Sprechstunde. Die Zeit auf der Allgemeinchirurgie war schon recht intensiv. Flexülen legen, Briefe schreiben und Visitendokumentation waren die üblichen Stationsaufgaben, aber auch mal ein Sono oder bettseitiger Vac-Wechsel waren typische Studentenaufgaben. Je nach Umfang des OP-Planes stand dort aber auch immer mindestens ein Student mit auf dem Plan. Insbesondere beim Chef war dann eine gute Vorbereitung Gold wert (Tipp: Wenn man weiß, dass bei einer Laparoskopie CO2 benutzt wird und das dies mit der guten Diffusionsfähigkeit des Gases zu tun hat, ist man schon mal nicht der dümmste ;)) . Man musste während der OP genau erklären, welche Schritte nötig sind, Indikationen, Symptome der Krankheit und so weiter und so blupp mit Ambosswissen und einen kurzen Blick in den Atlas war man schon ganz gut vorbereitet. Man kann sich aber drauf verlassen, dass der Chef auf jeden Fall noch was findet, was man nicht weiß - und wenn es der Interpret des aktuell laufenden Liedes ist. Mittelgroße Wissenslücken wurden anschließend vom Chef gestopft, größere Wissenslücken als Hausaufgabe mit nach Hause gegeben - in meinen Augen völlig ok. Schnell wurde man zur ersten Assistenz befördert und konnte sich als Kamerakind, Tupfer, Sauger, Nähmaschine beweisen - ja, auch als Hakenhalter. Mit den Assistenten konnte man kleine Eingriffe selber durchführen: Vac-Wechsel, Abszessspaltungen ...
Auf der Unfallchirurgie fiel deutlich weniger Stationsarbeit ab, sodass ich so oft wie möglich in den OP ging. Dort konnte man seine ersten Erfahrungen am Arthroskop machen, artig Haken halten, Nähen, Knoten und so weiter. Auch hier sind kleine Eingriffe wie die Spaltung bei CTS schnell erlernt und selbsttätig durchgeführt (unter Aufsicht, versteht sich). Die Stimmung war durchgehend freundlich und erklärungsfreudig. Als kleiner Bonus darf man als interessierter Student auch ohne Probleme seine eigenen Patienten intubieren - einfach die Anästhesisten fragen.
Die Zeit in der Notaufnahme war ebenfalls sehr kurzweilig. Wundversorgung, stationäre Aufnahmen, Flexülen ... alles was eben so ein Arzt in der Notaufnahme macht gehörte auch zum Aufgabenbereich der Studenten. Wer wollte, konnte vieles machen und erleben.
Die Seminare waren in dem Haus erwartungsgemäß recht übersichtlich. Dies ist bei der Größe des Hauses aber nicht weiter verwunderlich und hat mich persönlich auch nicht weiter gestört.
Der Kontakt zur Pflege war im großen und ganzen sehr herzlich. Ein paar spezielle Charaktere sind schon dabei, aber da lernt man recht schnell wie mit denen umzugehen ist.
Wer wollte konnte auch noch an vielen verschiedenen Stellen des Hauses hospitieren wie Notarzt, Gastroskopie, Sono ...
Geld ... ja das Geld war so ein Ding. Man bekommt ca. 90€ Fahrtgeld oder (!!!!) eine Unterkunft. Wir konnten uns gut zu einer Fahrgemeinschaft zusammentun und somit die Kosten drücken.
Zusammenfassend kann in das PJ in Demmin nur empfehlen. Man wurde gut ins Team integriert und hatte schnell das Gefühl einen guten Beitrag leisten zu können. Achja: das Essen ist mit Abstand das beste Essen, was ich je in einem Krankenhaus gegessen habe, Nachschlag inklusive.
Bewerbung
die üblichen Bewerbungsfristen des Studiendekanats der Uni