Ich habe ein tolles Tertial in der Gyn im Krankenhaus Waldfriede verbringen dürfen.
Die Gyn ist gegliedert in den Bereich Gyn/Geb und das völlig separate Brustzentrum.
In der allgemeinen Gyn gibt es zwei Stationen, den Kreißsaal, den OP und die Sprechstunden. Es gab meist keine feste Einteilung und ich habe mir aussuchen können, wo ich hin wollte bzw. bin hingegangen, wo ich gebraucht wurde.
Auf der Station kann man bei den Visiten helfen, Wöchnerinnen mitbetreuen, bei Untersuchungen zuschauen (oder auch mal welche selbst machen) und die Patientinnen aus der ersten Hilfe mit anschauen. Außerdem habe ich öfters die Tumorkonferenz vorbereitet (findet einmal pro Woche statt) und geburtshilfliche Briefe geschrieben.
Zu den Sprechstunden konnte man immer mitgehen, wenn man das wollte. Dort gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, z.B. Urogynäkologe oder Dysplasie. Es wurde viel gezeigt, erklärt und ich durfte später auch mal selber die Patientinnen untersuchen, natürlich immer unter Anleitung.
Am häufigsten war ich im OP, in dem man ein tolles Spektrum für dieses doch recht kleine Haus hat. Die meisten Eingriffe werden laparoskopisch durchgeführt (TLH, LASH, SOE etc. und sogar pelvine und paraaortale Lymphadenektomien!!!), gelegentlich sind aber auch Laparotomien (z.B. Ovarial-Ca) dabei. Ich war häufig 1. Assistenz, dufte nähen und konnte viele Erfahrungen sammeln. Oft durfte ich auch bei den Sectios im Kreißsaal mitmachen.
Was wirklich besonders ist, ist das absolut tolle Team. Egal ob Chef-, Ober- oder Assistenzärzte, alle waren sehr sehr nett. Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt und bin trotz des frühen Aufstehens gerne hingegangen! Meine schon vorher gefasste Entscheidung, meinen Facharzt in der Gyn zu machen, wurde durch dieses Tertial bestätigt und ich kann sowohl fachlich als auch menschlich viel für meine weitere Ausbildung mitnehmen.
2 Wochen meines Tertials habe ich im Brustzentrum verbracht, das im Krankenhaus Waldfriede von der Gyn völlig getrennt ist (andere Chefärztin und Mitarbeiterinnen). Es ist insgesamt viel ruhiger als auf der Gyn und sehr gut strukturiert. Man bekommt einen tollen Einblick in dieses Fach, kann bei Sprechstunden und Untersuchungen zuschauen und mit in den OP gehen. Höhepunkt ist die immer mittwochs stattfindende interdisziplinäre Tumorkonferenz, zu der auch niedergelassene Kollegen aus der Gyn, Pathologen, Onkologen und Strahlentherapeuten kommen.