PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Fulda (1/2017 bis 4/2017)
Station(en)
2B
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Mir haben die 2 Monate auf der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Fulda richtig gut gefallen und ich kann sie als Ort für ein PJ-Tertial nur wärmstens empfehlen. Die Organisation war gut und man fühlte sich als mitarbeitender Kollege gewertschätzt.
Tagesablauf: Der Tage begann je nach Station um 6:45 Uhr oder 7 Uhr mit der Visite. Um 7:30 Uhr fand die Frühbesprechung statt, im Anschluss daran begannen die OPs in meist zwei, manchmal auch drei Sälen. Da wir die zu diesem Zeitpunkt viele Studenten waren, teilten wir Stationsarbeit und OP-Assistenz zwischen uns auf. Mittags konnte man, wenn man nicht gerade in einer OP stand, Essen gehen. Um 15 Uhr bestand die Möglichkeit, an den Fortbildungen teilzunehmen. Bei Operationen wurde durchaus erwartet, dass man auch mal länger blieb, wenn ein Eingriff sich hinzog, Dafür konnte man an Tagen, wenn weniger zu tun war, aber auch früher gehen.
OP: Ich konnte während dieser Zeit bei fast allen großen OPs aus dem viszeralchirurgischen Spektrum inklusive vieler Eingriffe aus den Schwerpunkten Adipositaschirurgie und Proktologie mitwirken. Am OP-Tisch durfte man mitanfassen und - abhängig vom Operateur- auch mitoperieren. Fragen waren jederzeit erwünscht und der Umgangston war so gut wie immer sehr höflich. Es gab einen PJ-Funker, mit dem man rechtzeitig angepiept wurde, wenn eine OP bald beginnen sollte.
Station: die Aufgaben umfassten im Wesentlichen Aufnahmen (Anamnese/körperliche Untersuchung), Blutabnahmen/Flexülen, Teilnahme an Visiten und Besprechungen sowie Verbandswechsel/Klammern entfernen etc. Eine Wachstation befand sich auf der 5B, sodass man auch die postoperative Versorgung kennen lernen konnte. Eine so respektvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Pflege hatte ich bisher noch nirgendwo erlebt. Man konnte sogar am Frühstück morgens teilnehmen (natürlich mit freiwilliger Spende in die Kaffeekasse :). Briefe schreiben war keine Pflicht, konnte aber geübt werden - es gab Standardvorlagen für verschiedene Krankheitsbilder. Es war ausdrücklich erwünscht, eigene Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung zu betreuen.
Chefarzt und Oberärzte standen als Ansprechpartner immer zur Verfügung und nahmen sich Zeit, Dinge zu erklären. Insbesondere ein Oberarzt erwies sich sowohl fachlich als auch menschlich als hervorragender Mentor. Über alle Ebenen der Hierarchie hinweg herrschte ein respektvoller und konstruktiver Umgang miteinander.
Fazit: Auch wenn man kein chirurgisches Fach ergreifen möchte, kann man in Fulda einiges für den späteren Berufsalltag lernen. Wieviel man mitnimmt, hängt aber letztendlich von der eigenen Initiative ab. Wenn man die Bereitschaft mitbringt, auch mal 1-2 Stunden länger bei OPs zu bleiben, sich interessiert zu zeigen und selbst mit anzupacken, kann man von dem Tertial in Fulda optimal profitieren.
Pro: Atmosphäre, Teamwork, Betreuung, Organisation, Eigenverantwortlichkeit, Fortbildungen, Unterkunft und Essen frei, die schöne Barockstadt Fulda mit der Rhön
Contra: wenig Möglichkeit, an Ambulanz-Sprechstunden teilzunehmen, flexible Arbeitszeiten
Bewerbung
Als externer Student über das Studiendekanat der Universität Marburg via Losverfahren.