Zunächst wurden wir (2 PJler in der Nephro) von dem PJ-Beauftragten der Nephrologie kurz begrüßt und es wurde das wichtigste (neues PJ-Logbuch, regelmäßige Zwischengespräche,...) angesprochen. Das machte alles einen sehr guten Eindruck und wir wurden auf die Stationen aufgeteilt. DIe Zwischengespräche fanden dann aber leider nicht mehr statt, hab es selbst allerdings auch nicht drauf angelegt.
Zu Beginn war alles sehr chaotisch und die mir waren Abläufe (die wie ich finde auch recht eigen sind) noch komplett unklar. Zum Glück gab es "alte" einen PJler und Famulanten, die mir das wichtigste auf Station und mir auch den Weg zur Kittelausgabe zeigten.
Die Kittelausgabe ist im Übrigen der reinste Witz. Man bekommt einen Kittel ausgehändigt. EINEN! Man hat keinen Spind oder ähnliches, sonder lagert seine Sachen im Schrank im Arztzimmer und hängt den Kittel im Arztzimmer auf. Auf Nachfrage bekommt man eventuell auch eine Hose dazu, aber gewünscht ist das auf keinen Fall und man muss Glück haben und das richtige Personal an der Ausgabe erwischen. Famulanten bekommen nicht mal einen Kittel sonder bringen diesen von zuhause mit (waschen den also auch daheim). Mit Hygiene hat das meiner Meinung nach nix zu tun...
Der Ablauf auf Station ist im Grunde folgender:
- ca. 8 Uhr: auf Station umziehen und gleich anfangen Blut abzunehmen (mindestens 15x pro Tag, mein Maximum waren ca. 30 an einem Morgen!)
- 8.45 Uhr: Frühbesprechung aller Nephro-Ärzte
- 9.15-X Uhr: Weiter Blutabnehmen und dann schnellstmöglich zu Visite dazu
- sobald das geschafft ist, treffen die ersten elektiven Patienten ein, denen man auch Blut abnehmen und eine Nadel legen darf
- gegen 13 Uhr: 4x wöchentlich Fortbildungen der unterschiedlichen Fachrichtungen der Inneren (fanden eigentlich ziemlich regelmäßig statt, was mich auch gewundert hatte...)
Von der Pflege wurde ich hauptsächlich ignoriert und wenn überhaupt, recht unfreundlich behandelt. Man ist halt einer der 1000 PJler die ein und aus gehen. Es bestand grundsätzlich kein oder kaum Kontakt zwischen Ärzten und Pflege.
Die Ärzte (vor allem Assistenzärzte) auf Station sind alle super nett, witzig und erklären viel! Die OÄ schauen einen im Grunde kaum an, aber Fragen werden dann doch beantwortet. Chefvisite gibt es im Grunde nicht.
Knochenmarkspunktionen, Liquorpunktionen und andere Sachen die auf Station anfallen durfte man als PJler unter Anleitung durchführen, super Sache. Je nach Interesse kann man auch auf die Dialysestation schauen oder beim Shaldon/ZVK-Legen zuschauen. Ich war eine Weile ganz alleine auf Station, dann waren mal wieder einige Famulanten und andere PJler da, hängt ganz davon ab, ob Semesterferien oder nicht.