Ich war für 8 Wochen im KSA. Eine Hälfte in der Kinderchirurgie, die andere im Notfall.
1. Kinderchirurgie: Ein kleines, super nettes Team mit einer tollen Chefin! Morgens findet zusammen mit den Pädiatern der Morgenrapport statt. Anschließend geht man gemeinsam zur Visite. Danach kann man gemeinsam mit der Assistenzärztin die Aufgaben auf Station erledigen. Am Vor- und Nachmittag finden dann verschiedene Sprechstunden statt. An den OP-Tagen ist man komplett mit im OP und darf, wenn es möglich ist auch immer assistieren. Überall ist man gerne gesehen, kann Fragen stellen, darf überall zuschauen und bekommt so viel erklärt. Ich hab mich schnell in das Team integriert gefühlt und konnte aus dieser Zeit sehr viel mitnehmen, nur zu empfehlen!
2. Notfall: Hier hat man die Möglichkeit die Patienten selbst als erstes zu sehen, Anamnese und Status zu erheben, Diagnosen zu stellen und dann gemeinsam mit den Assistenz- und Oberärzten die Diagnostik und Therapie zu planen. Schnittwunden darf man versorgen und beim Schockraum zuschauen und helfen. Wenn viel zu tun ist, kann es mal sehr stressig sein. In ruhigeren Momenten nehmen sich besonders die Assistenten gerne Zeit dir alles Mögliche zu erklären. Auch hier habe ich viel gelernt.
Dazu kommen die Piket-Dienste. Da wir meist etwa 10 Unterassistenten waren, hatten wir etwa einen Dienst pro Woche. Ein Dienst geht immer 24 Stunden von 8.00 bis 8.00 Uhr. Am Wochenende hat man zusätzlich von 11 bis 19 Uhr Dienst auf dem Notfall. Für jeden Wochenend-Pikett bekommt man einen Kompensationstag, den man relativ frei nehmen darf (ungerne freitags). Man wird etwa 0-2 Mal gerufen und darf sich nach einer anstrengenden Nacht ausschlafen.
Ich selbst war nur ganz kurz auf den anderen Stationen bzw. habe durch die anderen Uhus davon gehört. Dort herrscht schon eine andere Stimmung als in der Kinderchirurgie. Aber wenn man Interesse zeigt, kann man auch dort viel mitnehmen. Trotzdem sind Kinderchirurgie und der Notfall die beiden Abteilungen, die man am meisten weiterempfehlen kann.
Die Fortbildung bei Prof. Gross sind super. In einer kleinen Runde bespricht er Themen, die uns interessieren. Auch die Radiologie Fortbildungen sind gut, leider war im Juli komplett Sommerpause.
Insgesamt ist es eine sehr angenehme Stimmung im KSA, man duzt sich sogar mit den Oberärzten und alle sind freundlich zu einander. Die Sekretärin ist sehr hilfsbereit und organisiert vieles für ein. Die Einführungsveranstaltung war sehr umfangreich. In die Chirurgie wurden wir dann nur von den anderen Unterassistenten eingeführt. Was passiert, wenn mal keine da sind? Da könnte die Organisation sicher besser werden.
Über die Personalabteilung haben wir ein Zimmer in einer der Personal-WGs in der Nähe des KSA bekommen, so dass man auch beim Pikett Zuhause schlafen konnte. Wir haben eine frisch renovierte Wohnung bekommen. Das Einzelzimmer kostet etwa 470 CHF, das Doppelzimmer 800 CHF. Einmal in der Woche werden die gemeinsamen Räume von einer Reinigungskraft geputzt.
Da im KSA viele verschiedene Unterassistenten sind, finden sich schnell nette Leute, um gemeinsam an der Aare zu grillen oder etwas gemeinsam zu unternehmen.
Bewerbung
Ich habe mich recht spontan im Januar beworben und hatte ein halbes Jahr später einen Platz.
