Ich war im Rahmen meines Tertials an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg einen Monat auf der Heidelberger Interprofessionellen Ausbildungsstation, kurz HIPSTA (ja, die heißt wirklich so), die ich in diesem Bericht bewerten möchte.
Wir waren erst die vierte Kohorte, die auf dieser neuen Modellstation arbeiten durfte. Das feste Team besteht aus insgesamt vier PJlern, vier Pflege-Azubis im letzten Lehrjahr, einem Arzt sowie einem Hauptamtlichen Pflegeanleiter. Betreut werden zwei Zimmer mit jeweils drei Patienten, wobei du als PJler mit einem Azubi fest im Team arbeitest und ihr euer Zimmer entweder im Früh- oder im Spätdienst interprofessionell betreut. Es sind somit pro Schicht zwei PJler und zwei Azubis anwesend.
Immer in Zusammenarbeit und Absprache mit dem Rest des Teams übernimmt man im Prinzip sämtliche Aufgaben des Stationsarztes: Aufnahme, körperliche Untersuchung, Vorstellung auf den Indikationsbesprechungen, Visite, Kurvenvisite, Übergabe, Anordnung von Therapien (inkl. Medis an- bzw. absetzen), Anordnung von Untersuchungen, Auswertung von Befunden, Wundkontrolle, Briefe schreiben, Drainagen ziehen, natürlich auch Blut abnehmen und Braunülen legen usw. usf.... also wirklich alles. Auch bei den pflegerischen Tätigkeiten wird man aktiv eingebunden. In den OP muss man nicht, man kann aber, wenn gerade auf Station nicht so viel zu tun ist (in der Regel steht man dann beim eigenen Patienten mit am Tisch). Dabei ist bei jeder Visite/Übergabe immer ein Arzt (je nachdem wer gerade Zeit hat Ober-, Fach- oder Assistenzarzt) sowie ein Hauptamtlicher Pflegeanleiter dabei, sodass man jederzeit Rücksprache halten kann, wenn man sich nicht sicher ist - was gerade am Anfang natürlich recht oft vorkommt. Wenn gerade mal kein Arzt auf Station ist (was fast nie der Fall war), kann man einfach anrufen. Dabei wurde wirklich JEDE Frage geduldig beantwortet, auch wenn man sicherheitshalber einmal zu viel als zu wenig nachgefragt hat. Somit kommt man schnell in die Arbeitsabläufe rein und kann nach kurzer Zeit den Arbeitsalltag schmeißen.
Ich habe auf keiner anderen Station so viel gelernt und so viel Wertschätzung von Seiten des Teams (und auch der Patienten!) erfahren wie auf HIPSTA.
Bewerbung
Ich habe mich bei den Einführungstagen für das Chirurgietertial schriftlich für die Station beworben. In Zukunft muss man sich wahrscheinlich schon früher bewerben, da bereits in unserer Rotation der Andrang ziemlich groß war. Am besten vorher im Sekretariat bei Frau Weber schlaumachen.