Verwaltung: Das Klinikum ermöglicht den PJ'lern 3-4 Rotationen durch die verschiedenen internistischen Kliniken. Dabei achtet die PJ-beauftragte Sekretärin (Rita Walhorn), dass vor allem in den kleineren Klinik jeweils nur ein Student eingesetzt wird. Überlegt man es sich im laufenden Tertial anders, kann man jederzeit Kontakt mit ihr aufnehmen und sich, vorausgesetzt es sind Kapazitäten vorhanden, in eine andere Abteilung versetzen lassen. (Besser gehts echt nicht).
1.Med. (Allgemeine Innere, mit endokrinologischer Sprechstunde): Ist eigentlich wie immer. Einige Assistenten sind richtig motiviert, andere eher weniger. Hatte das Glück meistens mit ersteren in Kontakt zu kommen. Ich fand es etwas schade, dass die Assistenzärzte auf der Station häufig wechselten, dadurch fängt diese unangenehme Vorstellungsphase immer wieder von vorne an. Der Chef (Dr. Feldkamp) ist freundlich und geht anständig mit den Studenten um. Wer möchte, kann mit in seine endokrinologische Sprechstunde gehen (sehr zu empfehlen). Man kann ihn alles fragen und er erklärt gerne und gut. Wenn Zeit ist, darf man unter seiner Anleitung sonografieren, klinisch untersuchen und Aufklärungsgespräche führen.
In Bezug auf die Lehre steckt in dieser Klinik viel Potential, dass jedoch nicht ausgeschöpft wird. Die Klinik übernimmt beispielsweise einen großen Teil der Sonografien für andere Abteilungen. Hier bestünde eine gute Gelegenheit dem Studenten eine wichtige Kernkompetenz eines Internisten zu vermitteln. Leider wurde keine Möglichkeit dazu geboten.
Gastroenterologie: Beste Rotation für mich. Und zu meiner Zeit ein sehr engagiertes Team. Mit Prof. Heidemann kann man quasi wie mit einem normalen Menschen reden. Er respektiert die Studenten und macht guten Unterricht. Man lernt viel und kann einiges machen (Gastro-/Coloskopie). Gute Station um BE's und das Legen von i.v Zugängen zu üben und es nimmt euch keiner Übel, wenn ihr konsequent erst auf Visite geht und das danach macht oder (je nach Vorgehensmethode des Arztes) im Zuge der Visite.
Gerade weil man in dieser Abteilung viel und gut lernen kann und die Funktionsabteilung (Gastro/Colo, Proktoskopie, in dem Zuge auch immer gerne eine DRU, ERCP, pH-Metrie, Sono) dabei eine wichtige Rolle spielt wo man sich immer gerne aufhalten kann, währe ein PJ-Telefon wirklich wichtig. Hatte stattdessen leider immer wechselnde Telefone von abwesenden Assistenten, sodass niemand wirklich meine Nummer kannte.
Hab mich ehrlich gesagt schon auf eine richtige Stuhlvisite gefreut, musste dann aber enttäuscht feststellen, dass das die meisten irgendwie eklig und für nicht so aussagekräftig halten. Wer also regelmäßg den "Bristol Stool Chart" bestimmen will, wird enttäuscht sein.
Zusammengefasste Empfehlung: Sehr zu empfehlen!
Kardiologie: Kann ich nicht viel dazu sagen. Da war meinerseits schon ein wenig die Luft raus und ich habe Urlaub genommen. An sich aber für jeden zu empfehlen der sich für das Fach interessiert. Nette Assistenten die einen auch in der Funktionsabteilung an die Patienten lassen (Kardioversion, TEE)
Insgesamt kann ich das Innere-Tertial am Klinikum Bielefeld Mitte nur empfehlen. Bin der Überzeugung das man aktiv auf Studenten zugehen und konkrete Angebote machen sollte. Das hat mir in allen Abteilungen ein wenig gefehlt. Kommunikation mit den PJ'lern könnte also besser sein.
Aber an sich ist das schon ein super Lehrkrankenhaus.
An dieser Stelle sei noch auf den ausgesprochen hohen Freizeitwert der Stadt Bielefeld verwiesen (nein das ist wirklich kein Scherz).